Ausstellungsbesprechungen

Werner Bauer – lux, lucis... Deklinationen des Lichts; Bildertausch 3 – Neupräsentation der Sammlung Marli Hoppe-Ritter

Die Lichtkunst belebt zurzeit nicht gerade die Tagesgespräche, auch wenn Künstler(innen) wie Chris Nägele oder Francois Morellet zeigen, dass die Erben und Altmeister der Op Art nach wie vor äußerst rege sind.

Spätestens mit der retrospektiven Ausstellung »licht kunst aus kunst licht« im Karlsruher ZKM 2005/06 war alles gesagt, was zurzeit zum Thema zu sagen – und zu zeigen – ist. Genau das unterschiebt den meisten Lichtkunstpräsentationen einen lauen Dämmerton, als sei die Lichtkunst zuweilen unter einen alten Hut geraten. So darf man auch etwas zwiespältig das Werk von Werner Bauer betrachten: So manche Schaukästen aus den 1960er- und 70er-Jahren wirken in ihrer Naivität fast rührend unbeholfen, doch was in den Anfangsgründen der »organisierten« Lichtkunst wie eine Bastelei erscheint (die ersten Objekte waren serielle Holzarbeiten), hat sich freilich verselbständigt im Laufe der Jahrzehnte. Am vorläufigen Ende stand 2006 – für Bauer – der Albert-Weisgerber-Preis für Bildende Kunst der Stadt St. Ingbert.

Erfrischend wirkt nun die Retrospektive mit 70 Arbeiten von Werner Bauer im Museum Ritter, wo sich die Werke der Hausprotagonisten ins quadratische Konzept einfügen, zumal wenn eine so glückliche Titelzeile wie »lux, lucis ... Deklinationen des Lichts« darüber steht. Aufs Neue entsteht so die alte Magie des Immateriellen des Lichts in aktuellem Kontext, der noch unterstrichen wird von den jüngsten, auch hier wiederum visionären Folienarbeiten als Ergänzung zu den Silikon- und Plexiglaswerken. Lässt man das Werk im Rundumblick auf sich wirken, hat man den Eindruck, als habe der experimentierfreudige Stil einen internationalen Zuschnitt, dass man fast überrascht ist, den 1934 geborenen Künstler im Saarland zu verorten.

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Die Deklinationen des Lichts werden in der Ausstellung durchaus wörtlich genommen, wie die Gruppentitel zeigen: »lux: Licht« (Holzreliefs), »lucis: Licht brechen« (Plexiglaskörper), »luci: Licht leiten« (Silikonobjekte), »lucem: Licht ordnen« (Arbeiten mit Lichtsammelfolie), »lux: Licht teilen« (OLF-Folie), »luce: Licht mischen« (Arbeit mit Licht und Farbe).
 
Zum Grundkonzept der Sammlung Marli Hoppe-Ritter gehört der Kontrast, solange er dem Quadrat verbunden bleibt: Parallel zum Bauerschen Werk wird in der oberen Etage der dritte Teil des »Bildertauschs« gezeigt (Not macht erfinderisch – die 600 Exponate der Sammlung bedürfen der sortierten Präsenz): um die 60 Arbeiten seit den 1950er Jahren lassen die vielfältigen Strömungen der geometrisch-abstrakten Kunst Revue passieren. Höhepunkte bilden die Ewigkeitssphären des Nichts von Antonio Calderara, die weit ins Rund schwingende Wandarbeit der »Hemisphärischen Drillinge Nr. 366« (2001) von Dóra Maurer oder die Vernetzungen von Peter Weber sowie die Klangfarbkörper Manfred Mohrs.
 

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Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag 11 – 18 Uhr

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