Im 19. Jahrhundert prägten auch die Münchner und damit die deutsche Kunstszene mit. Bisher aber wurde ihnen wenig Aufmerksamkeit zuteil. Das will der Workshop am Zentralinstitut für Kunstgeschichte ändern und widmet sich ihnen an zwei Tagen.
In der internationalen Kunststadt München zählten die polnischen Maler im 19. Jahrhundert zu einer der größten nationalen Gruppen und bestimmten sowohl in München selbst als auch in ihrer polnischen Heimat das Kunstgeschehen aktiv mit. Mit ihren Motiven aus der polnischen Geschichte und Landschaft sowie durch stimmungsvolle Genreszenen weckten sie dabei ebenso das Interesse auf dem internationalen Kunstmarkt.
Gerade in den letzten Jahren hat die Forschung zu diesem Kapitel der deutsch-polnischen Kunstgeschichte neuen Auftrieb bekommen. In Polen finden derzeit wichtige Ausstellungs- und Forschungsprojekte zu führenden Vertretern dieser Künstlerkolonie statt, die als »Münchener Polenschule« oder »Münchner Polenkreis« bekannt ist. Parallel beginnt auch die deutschsprachige Kunstgeschichte und Osteuropaforschung, langsam ein Interesse an der polnischen Malerei des 19. Jahrhunderts als Teil der polnischen immagined community sowie an der Migrationsgeschichte dieser Künstler zu entwickeln. Oftmals laufen die einzelnen Projekte jedoch isoliert voneinander ab und gerade auf bilateraler Ebene haben die »Münchner Polen« bisher nur vereinzelt Aufmerksamkeit genossen Der Workshop zielt deshalb darauf ab, die neuesten Perspektiven und Tendenzen in der Forschung zusammenzubringen und damit auch zur gegenseitigen Vernetzung von deutschen und polnischen Kunsthistorikern beizutragen.
Mittwoch, 19. Juli
16-20 Uhr: Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Katharina-von-Bora-Straße 10, 80333 München; Raum 242
16.00-16.10 Uhr
Grußworte
16.10-16.30 Uhr
Anna Baumgartner (München), Aleksandra Krypczyk-De Barra (Krakau): Einleitung
16.30-17.30 Uhr
Aleksandra Krypczyk-De Barra, Anna Klisińska-Kopacz (Krakau): The Art of Maksymilian Gierymski and the Creative Activity of Polish Painters in Munich between 1867 and 1900 – an Interdisciplinary Approach
17.30-18.00 Uhr Kaffeepause
18.00-18.45 Uhr
Marta Kościelniak (München): Olga von Boznańskas und Otolia Gräfin Kraszewskas künstlerische Positionen am Kreuzungspunkt München
18.45-19.00 Uhr Pause
19.00-20.00 Uhr
Eine Frage der Wahrnehmung. Zur Rezeption der »Der Münchner Polen« und der Polnischen Kunst(geschichte) in Deutschland
Podiumsdiskussion mit Wojciech Bałus (Krakau), León Krempel (Darmstadt), Aleksandra Lipińska (München)
Moderation: Christian Fuhrmeister (München)
20.00 Uhr Umtrunk
Donnerstag, 20. Juli
Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien, Maria-Theresia-Str. 21, 81675 München; Bibliothek (EG)
10.00-10.45 Uhr
Eliza Ptaszyńska (Suwałki): Das Bezirksmuseum in Suwałki, PL - noch ein Zentrum der Münchner Polen
10.45-11.15 Uhr Kaffeepause
11.15-12.00 Uhr
Anna Baumgartner (München): Der Pferde- und Schlachtenmaler Józef Brandt (1841-1915) - eine internationale Künstlerkarriere im Spiegel der deutschen und polnischen Kunstpresse
12.00-12.45 Uhr
Agnieszka Bagińska (Warschau): Die Zeichnungen von Józef Brandt aus polnischen und deutschen Sammlungen
12.45-13.00 Uhr Kaffeepause
13.00-13.45 Uhr
Anna Lewandowska (Warschau) : The art of conservation and artistic production : What Aleksander Gierymski could learn from the academy in Munich
13.45-14.00 Abschlussdiskussion
Moderationen: Andrzej Betlej, Burcu Dogramaci, Christian Fuhrmeister, Marta Smolińska
Organisation:
Anna Baumgartner M.A., Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien / Institut für Kunstgeschichte, LMU München
Dr. Aleksandra Krypczyk-De Barra, Nationalmuseum Krakau
Anmeldung erbeten bis zum 16.07.2017 unter An.Baumgartner@lmu.de. Die Teilnahme ist kostenlos