Institut für Architekturgeschichte der Universität Stuttgart und die Württembergische Landesbibliothek Stuttgart laden zum Workshop ein. Dabei sollen Architektur- und Ingenieurszeichnungen neuzeitlicher Architekturzeichnungen im Fokus stehen.
In Fortsetzung eines ersten im März 2017 in Wolfenbüttel veranstalteten Kolloquiums zur sammlungsgeschichtlichen Erschließung von Architekturzeichnungen lädt das Institut für Architekturgeschichte der Universität Stuttgart gemeinsam mit der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart am 26. und 27. April 2018 zu einem zweitägigen Workshop nach Stuttgart ein. Im Fokus der Betrachtung stehen dieses Mal solche Konvolute von Architektur- und Ingenieurszeichnungen, welche innerhalb von neuzeitlichen Architektensammlungen überliefert sind. Mit der Sammlung Nicolai besitzt die Württembergische Landesbibliothek Stuttgart eine der bedeutendsten Sammlungen dieser Art: Im 18. Jahrhundert trug der württembergische Ingenieursoffizier und Militärarchitekt Ferdinand Friedrich Nicolai (1730-1814) mehr als 22.000 Zeichnungen, Karten und Druckgraphiken unterschiedlicher Herkunft in einer Privatsammlung zusammen und ordnete diese in Form einer Lehrsammlung unter didaktischen Gesichtspunkten an.
Nicht immer lassen sich Beweggründe und Auswahlstrategien sammelnder Architekten so transparent nachvollziehen wie bei der Nicolai‘schen Sammlung. Im Workshop soll daher aus verschiedenen Perspektiven heraus der Frage nachgegangen werden, nach welchen Kriterien und aus welchen Intentionen heraus Architekten seit dem 18. Jahrhundert Zeichnungen ihrer Vorgänger und Zeitgenossen sammelten, verwahrten und nutzten. Beispiele aus laufenden Forschungs- und Erschließungsprojekten, die einem breiten Spektrum von Sammlungsformen und -hintergründen entstammen, bieten dabei die Grundlage für eine gemeinsame Diskussion. Ziel ist es, unterschiedliche methodische Zugänge zu einem komplexen und bisher vergleichsweise wenig erschlossenen Forschungsfeld herauszuarbeiten und dem entsprechenden fachlichen Austausch eine Plattform zu bieten.
Zum Abschluss der Veranstaltung besteht die Möglichkeit, im Rahmen eines Forums laufende oder geplante Forschungsarbeiten zum Workshopthema in Kurzvorträgen von etwa 10 Minuten Länge vorzustellen. Die Veranstalter laden herzlich zur Einsendung von Vorschlägen ein. Einsendungen von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern sind besonders willkommen.
Donnerstag, 26. April 2018
14:00 Uhr
Klaus Jan Philipp (Stuttgart): Begrüßung und Einführung
Sektion I
Moderation: Elisabeth Kieven (Rom/Osnabrück)
14:30 Uhr
Hans-Christian Pust (Stuttgart): Architekturzeichnungen in der Sammlung Nicolai, einer Klebebandsammlung des 18. Jahrhunderts
Pause
16:30 Uhr
Stefan Morét (Karlsruhe): Aus der Sammlung Friedrich Weinbrenners: Zeichnungen von Giovanni Battista Piranesi und seiner Werkstatt in der Kunsthalle Karlsruhe
17:15 Uhr
Christiane Salge (Darmstadt): Zeichnungen in Berliner Architektennachlässen aus der Zeit um 1800
19:00 Uhr
Abendvortrag
Hans-Dieter Nägelke (Berlin): Vom Sammeln der Baugeschichte der Jetztzeit und anderen Widersprüchen im Umgang mit Zeitkapseln und Wundertüten
Freitag, 27. April 2018
Sektion II
Moderation: Simon Paulus (Berlin/Braunschweig)
9:30 Uhr
Matthias Schirren (Kaiserlautern): Dinglichkeit und Transparenz. Sammlungskonzepte bei Gottfried Semper und Hans Scharoun
10:15 Uhr
Arne Herbote (Braunschweig): Architekturzeichnungen im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit. Anmerkungen zu Architektennachlässen in der Sammlung für Architektur und Ingenieurbau der TU Braunschweig
Pause
11:30 Uhr
Nadja Bartels (Berlin): Zeichnen, Sammeln, Teilen. Private Sammlungen von Architekturzeichnungen heute
12:15 Uhr
Forum und Abschlussdiskussion
Moderation: Klaus Jan Philipp (Stuttgart)
Aus Platzgründen wird um Anmeldung gebeten. Anmeldeschluss ist der 20.04.2018.
Veranstalter: ifag – Institut für Architekturgeschichte der Universität Stuttgart in Kooperation mit der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart
Leitung und Konzeption: Klaus Jan Philipp, Simon Paulus und Else Schlegel, ifag–Institut für Architekturgeschichte der Universität Stuttgart
Information und Anmeldung: Else Schlegel, else.schlegel(at)ifag.uni-stuttgart.de
Veranstaltungsort: Universitätsbibliothek Stuttgart–Bereich Stadtmitte, Vortragssaal, Holzgartenstraße 16, 70174 Stuttgart, (Eingang: Max-Kade-Weg im Stadtgarten)