Eine tollgewordene Welt aus den Fugen, aufgequollene Fischbäuche und Höllenfahrten. Heilige in schlechter Gesellschaft und bunte Kirmessen. Bauernszenen, gesellschaftliche Moralsatire und das bürgerlich-protestantische Ideal vom guten Leben: eine überbordende Vielfalt kennzeichnet die Bildkunst der Niederlande im Zeitalter Bruegels. Der Katalog zu einer aktuellen Albertina-Ausstellung in Wien präsentiert eine Auswahl von Werken aus den Beständen der Sammlung und führt die Vielfalt der Zeichnung im niederländischen 16. Jahrhundert vor Augen. Eine Rezension von Ulrike Schuster. …weiterlesen
Es ist mehr als halbes Jahrtausend her, dass er gestorben ist. Und dennoch ist gerade Hugo van der Goes unter den großen Meistern des 15. Jahrhunderts einer der «modernsten». Diese seine Nähe zum heutigen Zeitgeist liegt nicht so sehr in der malerischen Perfektion begründet, die ihn neben Jan van Eyck und Rogier van der Weyden stellt und die sozusagen als ein Markenzeichen der gesamten Altniederländischen Malerei gelten kann, sondern vor allem an der Ausdrucksstärke, die in den Gesichtern und Gesten immer etwas Gebrochenes eingefangen hat. Ende März eröffnet nun in der Berliner Gemäldegalerie eine Sonderausstellung. Der bei Hirmer erschienene Katalog kann und will auch als monografische Publikation «state-of-the-art» verstanden werden. Walter Kayser hat sich beide angesehen - mit großem Gewinn und Vergnügen. …weiterlesen
Mit dieser ersten Biographie über Thea Sternheim (1883–1971) gelingt Dorothea Zwirner – Kunsthistorikerin, freie Autorin und Kritikerin – ein einfühlsames, nachdenklich stimmendes Werk über eine unangepasste Frau. Im Fluss ihrer Sprache entfaltet sich das vielgestaltige Bild Thea Sternheims, die »als Mitarbeiterin, Muse und Mäzenin von Carl Sternheim, als Sammlerin avantgardistischer Kunst von van Gogh bis Picasso, als Amateurfotografin vieler berühmter Zeitgenossen« sowie als »hellwache und scharfzüngige Chronistin« am Aufbruch der Moderne partizipiert. Verena Paul hat das Buch gelesen. …weiterlesen
Als sich das 19. Jahrhundert zu Ende neigt, treibt es in der belgischen Kunst noch einmal fantastische Blüten. Diesem dunklen Schein, dem die Kunstgeschichte in ganz Europa das Etikett »Symbolismus und Dekadenz« angehängt hat, widmet die Berliner Nationalgalerie zurzeit eine großangelegte Ausstellung. Torsten Kohlbrei hat den opulenten Katalog rezensiert. …weiterlesen
Im Frühjahr 2020 eröffnete das Museum der Schönen Künste in Gent die Tore zur größten Jan–van–Eyck–Ausstellung aller Zeiten. Doch dann brach die Corona–Pandemie herein, die Schau wurde bis auf weiteres geschlossen. Trost spendet der offizielle Begleitband. Dieser zeigt das komplette Oeuvre van Eycks, deckt die Mythen auf, die um den Künstler ranken, und stellt seine Technik, sein Werk und seinen Einfluss in ein neues Licht. Ulrike Schuster über diesen sensationellen Überblick, der die Welt des flämischen Ausnahmekünstlers greifbarer macht denn je. …weiterlesen
Parks und Gärten sind die grünen Lungen der modernen Großstädte. Ob Picknick, Sport oder Hundespaziergang — für all dies geben sie Platz. Aber haben sie all das schon einmal neben einer Skulptur von Auguste Rodin oder François Pompon gemacht? In Antwerpen ist das auf dem Gelände des Middelheimmuseums möglich! …weiterlesen
Hans Op de Beeck ist dieser Tage kaum aus den Museen des Landes wegzubekommen, so scheint es – Ende April ging seine Schau im Museum Morsbroich zu Ende, und noch im selben Monat eröffnete die Retrospektive im Kunstmuseum Wolfsburg, die bis zum 3. September zu sehen ist. Bettina Maria Brosowsky hat sie sich angesehen und ist in das Werk Op de Beecks eingetaucht. …weiterlesen
In letzter Zeit hat das Leverkusener Museum Schloss Morsbroich vorwiegend Negativschlagzeiten gemacht. Nicht wegen der dort stattfindenden Museumsarbeit, sondern wegen der Absicht der hochverschuldeten Stadt, das Museum aus Kostengründen zu schließen. Proteste prominenter Künstler, u.a. von Gerhard Richter, und von Direktoren auswärtiger Museen sowie ein Finanzierungskonzept des Museumsvereins konnten den vorläufigen Erhalt des Hauses sichern. Gleichwohl steht die Zukunft dieses bedeutenden, seit 1951 existierenden Museums für zeitgenössische Kunst in den Sternen. Dessen ungeachtet sorgt das Museumsteam mit seiner engagierten Arbeit immer wieder für Glanzlichter, so auch jetzt mit der sehenswerten Ausstellung »Hans Op de Beeck. The Silent Castle«, die Rainer K. Wick besucht hat. …weiterlesen
Der Genter Altar verbindet künstlerische Vollendung mit einer spannenden Geschichte um Kopie, Raub und Rückgabe. Immerhin 100 Jahre lang befand er sich auch in Berlin bis er nach dem Ersten Weltkrieg nach Gent zurückkehrte. Dieser wechselvollen Geschichte gedenkt eine Ausstellung auf ganz besondere Art und Weise: Indem sie eine Collage aus unterschiedlichen Kopien präsentiert. Pia Littman und André Bischoff sind von diesem Konzept beeindruckt. …weiterlesen
Alle Aufsätze des Marburger Jahrbuchs 40 sind als PDF-Datei abrufbar und stehen zum Download bereit. …weiterlesen
Im November 1948 trafen sich zwei Dänen, drei Holländer und zwei Belgier in einem Pariser Café. Aus diesem Zusammentreffen ging die Künstlergruppe CoBrA hervor, die für wenige Jahre die Kunstszene Mitteleuropas in Aufruhr versetzte, nur um nach ihrem Ende beinah wieder in Vergessenheit zu geraten. Dem wirkt jetzt die umfangreiche und einmalige Ausstellung der Sammlung Hurrle Durbach entgegen, von der Günter Baumann begeistert war. …weiterlesen
Mit »Mysterium Leib« legt der Hirmer Verlag eine im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut gehende Publikation vor. Die von De Bruyckere geschaffenen wächsernen Körper sind fragmentiert und in irritierender Weise neu zusammengeformt. In Wort und Bild geht der vorliegende Band den Entwicklungen der fremdartigen, zutiefst erschütternden skulpturalen Leiber sowie dem Einfluss durch Cranach und Pasolini nach und bietet interdisziplinäre, spannende Erklärungsversuche. Verena Paul hat das Buch mit Begeisterung gelesen. …weiterlesen
Die Brüsseler Ausstellung anlässlich von James Ensors 150. Geburtstag (1860–1949) stellt die Gemälde und Grafiken des Künstlers einander gegenüber, um das mentale Universum und die Genesis dieser Meisterstücke aufzuzeigen. Der Besucher soll so auch mit dem Ideenreichtum Ensors vertraut gemacht werden. Günther Baumann hat sich alles für Sie angeschaut. …weiterlesen
Durch verschiedene poetische und allegorische Annäherungen erkundet Francis Alÿs politische Themen wie umstrittene Grenzen und ökonomische Krisen, aber auch alltägliche Situationen. Die erste große Retrospektive zum Künstler reist von der Tate Modern London nun über das Wiels in Brüssel zum MOMA New York. Katharina Hohenhörst nahm die Gelegenheit in Brüssel wahr, um für PKG über diesen ungewöhnlichen Künstler zu berichten. …weiterlesen
Die von Hitlers Sondereinheit "Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg" von 1940 bis 1944 geplünderten Kunstgegenstände französischer und belgischer Juden stehen nun in einer Datenbank für die Forschung zur Verfügung. …weiterlesen
Auf 496 Seiten können Liebhaber alter, prachtvoller Gemäuer und zauberhafter Gärten mit ihren farbentrunkenen Blütenträumen in „Schencks Schlösser & Gärten“ rund 1000 Kulturschätze in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Belgien, Dänemark, Polen, Estland, Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Slowenien entdecken. Neben detaillierten Beschreibungen sowie Informationen zu Öffnungszeiten, Übernachtungen, Veranstaltungen und Festen wird der Kultur- und Reisefreudige besonders durch 1200 qualitativ hochwertige Farbfotografien in den Bann gezogen. Und da machen die 32 angefügten Landkarten gerade Lust, die Tasche zu packen und direkt zu diesen Orten aufzubrechen. Unsere Autorin Verena Paul hat den Kulturführer für PKG angesehen und gelesen. …weiterlesen
Der Mann hat nicht mehr alle Tassen im Schrank! Diese Redewendung ist im Fall des belgischen Malers Laurent Reypens wörtlich zu nehmen, denn die Tassen, Schüsseln und Schalen stehen in seinem Atelier. Mit der anmutigen Darstellung eines alltägliche Gegenstandes erkundet der Künstler das Spiel von Licht und Schatten, die das äußere Gewand der Tassen umschmeicheln, sowie deren kompositorisches Zusammenspiel im Bildgefüge. Ein Tipp von Verena Paul. …weiterlesen
René Magritte gehört zu den populärsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Viele Bilder des surrealistischen Künstlers wurden millionenfach reproduziert und sind bis heute Ikonen. Seine "Période vache" ist jetzt bis 4. Januar 2009 in der Schirn Kunsthalle zu sehen. …weiterlesen
Die Einheit Europas aus dem Geist der Kunst schaffen. …weiterlesen