Um 1900 galt er als Superstar, nach seinem Tod 1920 sank sein Stern, seit geraumer Zeit findet er erneut Beachtung: der Maler, Zeichner, Grafiker und Bildhauer Max Klinger. Durch Corona massiv beeinträchtigt, konnte die Bundeskunsthalle in Bonn ihre große Klinger–Retrospektive anlässlich des 100. Todestages des Künstlers leider nur eingeschränkt zeigen. Rainer K. Wick hat sie kurz vor ihrer Schließung besucht. Ein Rückblick. …weiterlesen
Kunstgeschichte wird nicht nur geschrieben, sie wird auch gemalt. Mit Blick auf die Zeit um 1800 rekonstruiert Léa Kuhn das feine Bezugsgeflecht zwischen entstehendem Kunstgeschichtsdiskurs und zeitgenössischer künstlerischer Praxis an so unterschiedlichen Orten wie Zürich, Paris, London und New York. Dabei wird deutlich: Die hier analysierten Werke illustrieren nicht bereits vorhandene kunst–historische Narrative, sondern bringen selbst Vorschläge zu ihrer adäquaten Einordnung hervor – und weisen andere zurück. Melanie Obraz hat die Studie gelesen. …weiterlesen
Der Kunstband »Verfinsterung« gibt zum ersten Mal einen umfassenden Überblick über die vergangenen 30 Jahre im Schaffen des Malers Martin Wernert (*1965). Mit über 100 Abbildungen wird das in weitgehender Abgeschiedenheit entstandene Werk nun einem breiteren Publikum zugänglich. Dominierendes Thema der meist großformatigen Bilder sind junge Frauen in Interieurs. Die anfangs lichten Darstellungen wandeln sich im Laufe der Jahre mehr und mehr zu nächtlichen Szenerien, zu rätselhaften Begegnungen der jungen Frauen mit sich selbst im Dämmerlicht einer altertümlichen Maschinenwelt. Walter Kayser stellt den Maler vom Rande der Schwäbischen Alb vor. …weiterlesen
Er ist mit zahlreichen Großplastiken und Brunnengestaltungen im öffentlichen Raum vertreten. Eine neue Publikation präsentiert den Bildhauer Franz Gutmann (*1928) nun mit seinen kleinformatigsten Werken. Gutmanns charakteristische, ausdrucksstarke Formgebung verdichtet sich in Plaketten und Medaillen und tritt thematisch mit seinen Plastiken und Skulpturen in Korrespondenz. Eine Rezension von Susanne Ramm–Weber …weiterlesen
Von den Dinosauriern sind nur einige wenige versteinerte Knochen und Fußspuren erhalten. Kinofilmen sei Dank, wissen aber scheinbar alle, wie sie ausgesehen haben. Woher kommen aber diese Bilder der Urzeitechsen und anderer fossil überlieferter Lebewesen? Sie sind das Werk von Künstler/-innen, die Forschung und Kreativität zusammenführen. Ihre Bilder – vom riesigen Wandgemälde bis zur delikaten Grafik – sind Meisterwerke, die nicht im Kunstmuseum zu finden sind. Ein neuer Band beleuchtet nun die bislang ungeschriebene Kunstgeschichte der Dinosauriermalerei, der „Paleoart“. Robert Bauernfeind hat sich auf Zeitreise begeben. …weiterlesen
Kurz vor dem Jahreswechsel hat Großbritannien seinen Austritt aus der Europäischen Union endgültig abgeschlossen. Passend dazu widmet sich der folgende Artikel der britischen Hauptstadt in den Jahren 1945–1970: Das ist eine Wirtschaftswundergeschichte und die Bühne für das legendäre Swinging London. In Martin Gayfords neuem Buch geht es jedoch weniger um den Siegeszug der englischen Pop–Art als vielmehr um die Erinnerung an eine weitgehend in Vergessenheit geratene Metropole der Malerei. Torsten Kohlbrei hat die Britische Kunst auf 449 Seiten verfolgt. …weiterlesen
Der Surrealismus begann als gemeinsame Rebellion gegen all jene Mächte, die die Welt in den Krieg geführt hatten. Ein Aufstand auch gegen verlogene Religion, Demagogie, Prüderie und usurpierte Autoritäten. Wie lebten sie wirklich, diese inzwischen so berühmten Künstlerinnen und Künstler? Desmond Morris (*1928), selbst surrealistischer Künstler, berichtet davon in seinem Buch wie kein Zweiter. Melanie Obraz ist in diese unterhaltsame Welt eingetaucht. …weiterlesen
Mehr als 50 Jahre nach ’68: Blicke auf Denkwege, Aktionen und antizipatorische Projekte des Künstlers Karl–Eckhard Carius (*1942). Das Buch enthält bislang unveröffentlichte Texte, autobiografische Reflexionen, Fotografien, Installationen, Zeichnungen und literarische Notate. Es ist das künstlerische Dokument einer Zeit des Aufbruchs und der Rebellion. Darüber hinaus gibt die Publikation Einblicke in ein nicht aufgearbeitetes Kapitel der Geschichte der Hochschule für bildende Künste (heute Universität der Künste) Berlin mit ihren Protagonisten und Motiven. Eine Rezension von Melanie Obraz. …weiterlesen
In dieser Woche geht es in Funk und Fernsehen gleich zweimal in die österreichische Hauptstadt: Die Gärten der Habsburger und die Werke des Architekten Otto Wagner gibt es in Wien zu entdecken. Außerdem zeigt sich die Kunstszene einerseits aus einer ernsteren Perspektive – in einer Radiosendung über Raubkunst in der DDR –, andererseits aber auch mit einem Augenzwinkern, nämlich im Spielfilm „Ich und Kaminski“. Gute Unterhaltung! …weiterlesen
Der Mensch und seine Kreatur, das innere Tier. Es steht für das Triebhafte, für die Begierde. Es verweist auf das Fremde, das Andere. Seit Menschengedenken liefert das Animalische ein umfangreiches Repertoire an Vergleichen, insbesondere im Zusammenhang mit Schimpfwörtern. Es ist etwas Feindliches und zugleich einem jedem Sein innewohnend. Dieses ambivalente und spannungsreiche Verhältnis lotet »Becoming Animal« aus. Ulrike Schuster hat den Katalog gelesen. …weiterlesen
Der Maler Adolf Höninghaus ist weitestgehend unbekannt. Um seine Werke einem größeren Publikum zugänglich zu machen, hatte ihm das Kaiser-Wilhelm Museum Krefeld im Winter 2017/18 eine Ausstellung gewidmet und Sylvia Martin und Martina Sitt haben einen Katalog herausgebracht. Torsten Kohlbrei hat ihn gelesen. …weiterlesen
Tracey Emin zeigte 1999 in der Turner Prize Exhibition ihr zerwühltes, schmutziges Bett. Wolfgang Tillmans machte Aufnahmen seiner Freunde, nackt, in intimen Situationen. Elke Krystufek masturbierte 1994 vor Publikum in der Kunsthalle Wien. Die Bildende Kunst der 1990er Jahre erlebte eine – äußerst kontrovers rezipierte - Konjunktur des »Privaten«. Vor dem Hintergrund der aktuellen theoretischen Rekonzeptualisierung des Begriffs untersucht Elena Zanichelli die künstlerischen Praktiken der 1990er Jahre und deren Deutungen. Andrea Richter hat sich darein vertieft. …weiterlesen
Der Kunstpreis der Sachsen Bank wird aller zwei Jahre ausgeschrieben und sucht 2014 nun schon zum siebten Mal Bewerber. Er möchte junge Künstlerinnen und Künstler, die ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in Mitteldeutschland haben, aus allen Bereichen der Bildenden Kunst ansprechen. Diese können sich selbst bewerben, jedoch werden auch Empfehlungen von Galerien und Museen der Region gern angenommen. Bewerbungsschluss: 11. April 2014. …weiterlesen
Die ersten Sonnenstrahlen geben eine Vorahnung auf den kommenden Frühling und lassen die Frankfurter Skyline im neuen Glanz erstrahlen. Den Frankfurter zieht es dann raus ins Grüne und natürlich an den Main. Aber nicht nur das frühlingshafte Wetter, die Grüne Soße und der Apfelwein locken den Frankfurter hinaus in Freie – auch die Kunst in den hiesigen Museen und Galerien erweisen sich im ersten Drittel des Jahres mit ihren interessanten Ausstellungen als Publikumsmagnet. Anett Göthe hat die spannendsten zusammengestellt. …weiterlesen
Finden sich im doppelten Deutschland (1949–1990) neben zahlreichen Unterschieden auch ebenso markante Gemeinsamkeiten, was die Entwicklung von Kunst und Kultur anbelangt? Erstmals wird mit dem Symposium der Versuch unternommen, die Situation aller Künste (Literatur, Bildende Künste, Musik, Theater und Film) in einem ganzheitlichen Zugriff kritisch zu hinterfragen. …weiterlesen
Das aktuelle Jahresthema des Deutschen Forums für Kunstgeschichte in Paris widmet sich den vielfältigen Aspekten der nonverbalen Charakteristik der Kunst ebenso wie den nichtsprachlichen Praktiken der Kunstgeschichte. Das umfasst Fragen von Aura und Stimmung, berührt das Phänomen der Schemata, öffnet das weite Feld der Metaphernbildung oder der Bildrhetorik und führt bis hin zur Praxis der Hängung und Disposition von Kunstwerken. …weiterlesen
Die Kunstgeschichte beschäftigt sich kaum mit Kunst aus Skandinavien, und im Fach Skandinavistik/Nordistik stehen literaturwissenschaftliche, sprachwissenschaftliche und kulturwissenschaftliche Themen im Vordergrund. Ein Arbeitskreis "Bildende Kunst" auf der Arbeitstagung der deutschsprachigen Skandinavistik in Wien soll nun ein Forum sein, um kunsthistorischen Themen in den Fächern Skandinavistik und Kunstgeschichte zu bündeln. Eingabeschluss ist der 26. April 2011. …weiterlesen
Die Konrad-Adenauer-Stiftung vergibt im Rahmen ihres Künstlerförderungsprogamms Stipendien an bedürftige und besonders befähigte Künstler mit deutscher Staatsbürgerschaft. Die Finanzierung erfolgt durch das Trustee-Programm EHF 2010. Bewerbungsschluss ist der 30. April 2011. …weiterlesen
Die Architektur des 20. Jahrhunderts entstand im Kontext eines umfassenden Wandels, der einerseits eine euphorische Aufbruchsstimmung auslöste, andererseits aber als krisenhaft und bedrohlich erfahren wurde. In der Tagungsreihe wird dieses Spannungsfeld anhand unterschiedlicher Aspekte in Architektur, im Städtebau und in der Bildenden Kunst beleuchtet. Eingabeschluss ist der 28. März 2011. …weiterlesen
Um die Beziehung von künstlerischem Schreibprozess und Gegenständlichkeit, von Literatur und dekorativer Kunst neu zu befragen, scheint kaum ein literarisches Gesamtwerk so gewinnbringend zu sein wie das Marcel Prousts. Welche Position vertrat der Romancier und Essayist gegenüber den dekorativen Künsten? Wo liegen Unterschiede oder Überschneidungen mit der Haltung seiner Zeitgenossen? Einsendeschluss für Abstracts ist der 15. März 2011. …weiterlesen
Künstler, Galerien und Museen leben von und mit der Bildenden Kunst. Der Faktor "Aufmerksamkeit" ist dafür entscheidend. Dennoch geschieht vieles in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit nur durch "learning by doing". Das Buch von Katharina Knieß schafft nun Erleichterung für die Arbeit in diesem Bereich. Unsere Autorin Elena Korowin hat das Grundlagenwerk für sie gelesen und fand es absolut empfehlenswert. …weiterlesen
Nach fünf Jahren und 21 außerordentlich erfolgreichen Ausstellungen muss die Galerie »temporärer schauraum« im saarländischen Bexbach wegen der Auflösung einer Hauserbengemeinschaft schließen. Obgleich die »produzentengalerie« und das »offene atelier« von Peter Köcher als interdisziplinäre Kunstorte die Besucher in Bexbach weiterhin empfangen, schmerzt die Aufgabe des zweiten Ausstellungsortes ungemein und hinterlässt eine bedrückende Leere – sowohl im Stadtkern als auch in der saarländischen Kunstlandschaft. Der »temporäre schauraum«, der im Saarland schon seit längerer Zeit kein Geheimtipp mehr war, hatte sich zu einem wahren Magneten für Liebhaber von unkonventioneller, aufregend-innovativer Gegenwartskunst entwickelt, zu einem Ort gehaltvoller, stimulierender Dialoge – der Kulturen, Nationen und natürlich der unterschiedlichen künstlerischen Disziplinen. …weiterlesen
Warum wollen wir im Allgemeinen das Original und nicht eine Kopie oder Fälschung sehen? Würde eine perfekte Nachbildung nicht genauso unseren Ansprüchen genügen können? Was sind andernfalls die wesentlichen Eigenschaften eines Kunstwerks, die es von seiner Kopie oder Fälschung unterscheiden? Die Tagung » Echte Kunst? Zum ästhetischen Status von Original, Kopie und Fälschung « in Kooperation mit dem Staatlichen Museum Schwerin beleuchtet das komplexe Thema aus philosophischer und kunstwissenschaftlicher Perspektive. Weit reichende Bezüge hierfür bieten die Schweriner Sammlungen europäischer Kunst des 16. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, die neben weltberühmten Meistern der niederländischen Malerei über Skulpturen Ernst Barlachs bis zu bedeutenden Vertretern der zeitgenössischen Kunst einen herausragenden Marcel Duchamp-Werksatz beinhalten. …weiterlesen
Kunst und Krise. Wie erleben Kunstschaffende die Wirtschaftskrise? Was bedeutet die Krise für die Situation der Bildenden Künste in Deutschland und Spanien? Welche Strategien werden von öffentlichen und privaten Akteuren entwickelt? Welche Chancen generiert die Krise? Diese Fragen stehen im Zentrum der diesjährigen IV. Deutsch-Spanischen Kulturkonferenz, die das Instituto Cervantes Berlin und das Goethe-Institut Madrid in Berlin organisieren. Anmeldeschluss: 7. Mai 2010 …weiterlesen
»Museumstauglich« oder nicht?! - Welcher Besucher eines Museums darf sich erst genannter Kategorie zuordnen oder muss sich zweiter zugehörig fühlen? Und welchen Anteil hat das Museum daran, dass es als Bildungsstätte sehr eigener Art von einer möglichst weit gestreuten Publikumsschicht wahr- und angenommen wird? Den neu erschienen Sammelband zum Stand des Museumswesens in Deutschland hat für PKG Susanne Gierczynski gelesen. …weiterlesen