Mit den Farben geht es uns oft genug so, wie dem Fisch mit dem Wasser: Er weiß nicht, was es ist, weil er sich darin bewegt. Vom ersten Augenaufschlag, ja, noch zuvor im Mutterleib, nehmen wir sie als unsere Lebenswelt wahr; und gerade weil sie uns so selbstverständlich umgeben, nehmen wir sie eben nicht mehr bewusst wahr. Michel Pastoureau hat sich sein ganzes Forscherleben als mediävistischer Historiker an der Pariser «École Pratique des Hautes Études» mit westlicher Symbolik, mit dem Teufel, mit Fabeltieren in der Heraldik und Numismatik, zuvörderst aber stets erneut mit Farben beschäftigt. Dabei ging es ihm stets um die kulturgeschichtlichen Zuschreibungen und Bedeutungen. Monographische Bücher zu den Farben Blau, Gelb, Rot, Schwarz, Weiß und Streifen liegen vor. Jetzt endlich wurde ein Buch ins Deutsche übersetzt, was schon 2010 unter dem Titel «Les couleurs des nos souvenirs» in der «Éditions de Seuil» in Frankreich erschien. Es kann als die Summa des mittlerweile 75-Jährigen angesprochen werden. Walter Kayser, der sich für das PKG schon mehrfach mit dem Thema beschäftigte, hat es für äußerst kurzweilig und erhellend befunden. …weiterlesen
Im Baukastenarsenal jeder kunstgeschichtlichen Bildanalyse bildet die Behandlung der Farbe einen essenziellen Parameter. Aber die Betrachtung rückt dabei meistens ästhetische Fragen in den Mittelpunkt: Der Ausstrahlung und Leuchtkraft gilt das Interesse, ihrer Nuancierung, dem Pinselauftrag, dem Zusammenklang und der Gesamtwirkung des Kolorits. Das hier zu besprechende Buch beantwortet in vorbildlicher Weise alle denkbar offenen Fragen, die mit dem «materiellen» Aspekten des Phänomens Farbe im Zusammenhang stehen. Es ist aber weitaus mehr: ein editorischer Superlativ und ein Beweis, dass nicht selten kleine Verlage ganz große Bücher herausbringen können. Ja, dem schweizerischen «Alata»-Verlag in der 3000-Seelen-Gemeinde Elsau bei Winterthur ist ein fulminanter Wurf gelungen, schwärmt Autor Walter Kayser. …weiterlesen
Farbe ist überall, in der belebten und unbelebten Natur ebenso wie in der von Menschen gestalteten Umwelt. Ihre Omnipräsenz verleitet häufig dazu, Farbe für eine Selbstverständlichkeit zu halten und darauf keine besonderen Gedanken zu verschwenden – es sei denn, es geht gerade um die Frage, welche Farbe das Sommerkleid oder die Karosserie des nächsten Neuwagens haben soll. Tatsächlich ist das Phänomen Farbe hochkomplex, und so versucht die vor dreißig Jahren, am 17. Juni 1992, eröffnete Bonner Kunst– und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, kurz Bundeskunsthalle, in ihrer aktuellen Schau »Farbe ist Programm« etwas von dieser Komplexität zu vermitteln. Rainer K. Wick bedauert, dass dies der Patchwork–Schau in Bonn nur bedingt gelingt. …weiterlesen
Rot steht für Leidenschaft und Wärme, Blau für Sehnsucht und Kühle – jeder Farbe wird eine spezifische Eigenschaft und ein bestimmter Eindruck zugeordnet. Die Wahrnehmung von Farben ist wie kaum ein anderer Sinneseindruck eng mit der Empfindung verbunden. Was aber sind eigentlich »die Farben« und wir werden sie von Künstlern eingesetzt? Unser Autor Walter Kayser hat sich in die Geschichte und Wirkung der Farben vertieft. Sinneseindrücken und Wissenschaftsgeschichte waren die Folge. …weiterlesen
Wer Josef Albers vorwiegend mit der längst zum Markenzeichen gewordenen Serie »Homage to the Square« in Verbindung bringt, hat noch bis zum 7. Oktober Gelegenheit, sich in der Essener Villa Hügel ein Bild von der außerordentlichen Vielseitigkeit und dem großen Facettenreichtum dieses Künstlers zu verschaffen. Obwohl die Ausstellung im Vorfeld des schon jetzt allenthalben spürbaren Hypes »Bauhaus 100« anlässlich des Gründungsjubiläums der progressivsten Reformkunstschule der Zwischenkriegszeit zu verorten ist, zeigt sie in eindrucksvoller Weise, dass Albers weder auf das Stereotyp »Bauhaus« noch auf die in den USA entstandenen Quadratbilder reduzierbar ist. Rainer K. Wick berichtet über die von einem ausgezeichneten Katalogbuch begleitete Essener Retrospektive. …weiterlesen
Blinde Fotografen? Garten to go und Kunst zum Mitnehmen? Ja, das alles gibt es! In dieser Woche lassen sich diese Künstler und Künste abseits der herkömmlichen Wege kennenlernen. …weiterlesen
Zum Wintersemester 1919 führte Johannes Itten am Bauhaus in Weimar den legendären Vorkurs ein. Damit wurde er zu einer der prägenden Gestalten in den frühen Jahren dieser bedeutendsten Reformkunstschule der Zwischenkriegszeit und zum Vollstrecker eines Kerngedankens der sogenannten Kunstschulreform. Dass er 1926, drei Jahre nach seinem Ausscheiden aus dem Bauhaus, in Berlin eine eigene Kunstschule begründete, die manchmal sogar als zweites Bauhaus« tituliert wird, ist allerdings weniger bekannt. Eva Streit hat in der Schriftenreihe »Zoom. Perspektiven der Moderne«, in der inzwischen vier Bände erschienen sind, als Band 1 eine profunde Studie zu diesem privaten Ausbildungsinstitut vorgelegt. Rainer K. Wick hat es unter die Lupe genommen. …weiterlesen
Während Sie noch Ihren Sonntag genießen und das Wochenende ausklingen lassen, präsentieren wir Ihnen wie üblich unsere Programmtipps für Kunst in Funk und Fernsehen. Mit dabei sind diese Woche berühmte Namen wie Ai Weiwei, El Greco, Sandro Botticelli und Cindy Sherman. Darüber hinaus haben wir auch Leckerbissen für Musik- und Literaturfans im Angebot. Abgerundet wird unsere Liste durch weniger bekannte Künstler und eine Sendung zur deutschen Geschichte. Somit ist für jeden Geschmack etwas dabei. Wir wünschen gute Unterhaltung. …weiterlesen
In Thüringen können große wie kleine Entdecker am Tag des offenen Denkmals mehr über farbiges Glas, die Farbherstellung und die Originalfarbigkeit von Bauhaus-Bauten erfahren. …weiterlesen
Besonders bunt geht es im Saarland und in Rheinland-Pfalz zu: Hier können Sie einen Blick hinter die Kulissen der Farbverwendung und Farbherstellung werfen, aber auch Restauratoren und Künstler mit Fragen löchern. In Idar-Oberstein widmen sich drei Museen gemeinsam den Farben Blau, Rot und Grün. …weiterlesen
Versunkene Kulturen, ein Kunstkriminalfall, aber auch diskussionswürde Modeerscheinungen, faszinierende Gärten und das legendäre Bauhaus begegnen Ihnen in dieser Rundfunkwoche. Lehnen Sie sich zurück, schalten Sie Fernseher oder Radio ein und entdecken Sie Neues! …weiterlesen
Der Februar wird in München sehr facettenreich und spannend. Die Galerien der Stadt geben vielen zeitgenössischen Künstlern die Möglichkeit, sich und ihre Werke dem Publikum zu präsentieren. Aber auch Werke von Künstlern wie Josef Albers und Dokoupil können bewundert werden. Wir haben Ihnen einen kurzen Überblick zusammengestellt. …weiterlesen
Farbe faszinierte beide. Johannes Itten widmete ihr Forschung und Lehre, Paul Klee all seine Bilder. Günter Baumann ist den Überlegungen der Künstler zu Farbeigenschaften und ihrer breit gefächerten Wirkungspalette nachgegangen. …weiterlesen
Keine Farbe hat eine solch breite Palette wie das Blau und kaum eine Farbe – allenfalls die Nichtfarbe Schwarz – hat die Moderne so angezogen wie das Blau, ein kühler Fluss zwischen All und Nichts. Günter Baumann hat sich mit einem Teil dieser monografischen Lebensgeschichte in rund 40 Werken von Adolf Hölzel bis Camill Leberer befasst. Lesen Sie hier einen Ausschnitt aus seiner Eröffnungsrede. …weiterlesen
Die Tagung der interdisziplinären Arbeitsgruppe »Bildkulturen« der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften widmet sich den Bedingungen und Möglichkeiten unserer Farberkenntnis und reflektiert unser Farbverständnis als gesellschaftlich codierte Komponente. Um den blind spot der gesellschaftlich vermittelten Farbe ausfindig zu machen, sollen philosophische, bildwissenschaftliche, kunst- und koloritgeschichtliche sowie weitere andere Farbdefinitionen und Farbverwendungen möglichst aus transkultureller Sicht diskutiert und die Farbe in ihrer Dimension als Erkenntniswert umfassend in den Blick genommen werden. Einsendeschluss für Abstracts: 1. März 2011 …weiterlesen