Ein Baum, ein Stein, ein Bach. Der Hauseingang, dem die niedrigstehende Sonne einen malerischen Hell-Dunkel-Kontrast schenkt. Und Wolken. Fixierungen des Flüchtigen. Was in den Jahrzehnten ab 1820 als Ölstudien entsteht und für uns Heutige bildwürdig erscheint, sind Ausschnitte, Details, zufällige Blickwinkel, die ohne große Erzählungen aus Bibel und Antike auskommen: „Die Befreiung der Natur“ nennen Florian Illies und Anna Christina Schütz deshalb ihre Ausstellung im Kunstpalast Düsseldorf. Torsten Kohlbrei hat sich für portalkunstgeschichte die rund 170 präsentierten Augenblicke angeschaut. …weiterlesen
Michael Krüger muss man im deutschen Kulturbetrieb nicht vorstellen. Dazu war der Romancier und Lyriker, der Herausgeber von Literaturzeitschriften, Präsident der Bayerischen Akademie der Künste, Lektor, Übersetzer und ehemalige Verleger jahrzehntelang zu rührig und omnipräsent. Nun, im Alter, bekennt er sich mit souveräner Gelassenheit zu seinem Lieblingsmaler Giovanni Segantini (1858-1899). Das ist für jemanden, der mit Adorno im Theoriegepäck alles allzu Schöne lange unter generellen Ideologieverdacht zu stellen gewohnt war, eher ungewöhnlich. Doch die Art, wie hier Kenntnisreichtum, reflektierte Subjektivität, das Bewusstsein von Vergänglichkeit und vor allem ein Sinn für Poesie das Leben und Werk des Hochgebirgsmalers aus dem Engadin neu zu erschließen vermögen, war für unseren Rezensenten Walter Kayser offensichtlich eine große Freude. …weiterlesen
Glühenden Farben, ekstatischen Formen. Und dennoch: Für Vincent van Gogh (1853–1890) ist Kunst Mühsal, Leiden, Krankheit und Therapie zugleich. Der Maler verortet sich selbst zwischen Manie und Melancholie, bezieht sich intuitiv auf eine Diagnose, die seit der Antike bekannt ist. Im vorliegenden Band wird der Versuch unternommen, van Goghs Leben und Werk sowie seine Kunstphilosophie aus psychologischer Sicht zu betrachten und miteinander in Verbindung zu setzen. Eine Rezension von Melanie Obraz …weiterlesen
Künstlerkolonien erfreuen sich seit geraumer Zeit eines erstaunlichen Interesses. Erinnert sei an die Ausstellung »Mythos Heimat. Worpswede und die europäischen Künstlerkolonien« 2016 im Landesmuseum Hannover, die von einem opulenten Katalogbuch begleitet wurde, sowie an die Ausstellung »Lieblingsorte – Künstlerkolonien. Von Worpswede bis Hiddensee« 2016/17 im Gustav-Lübcke-Museum Hamm, zu der leider kein Katalog, sondern lediglich eine kleine Broschüre erschienen ist. (Über beide Ausstellungen wurde bei Portal Kunstgeschichte berichtet.) Der Berliner Parthas Verlag hat nun eine neue Publikation zum Thema aus der Feder von Nicole Bröhan herausgebracht. Rainer K. Wick hat sie gelesen. …weiterlesen
Anlässlich der im Juni stattfindenden Kieler Woche zeigt das Kieler Stadtmuseum in seinen Räumen jährlich eine Sonderausstellung. Aktuell steht das Schaffen des Kieler Landschaftsmalers Carl Arp im Vordergrund. Freya Leonore Niebuhr hat sie sich angesehen. …weiterlesen
Eine interessante und gut bestückte Ausstellung mit 80 hochwertigen Gemälden und 30 Grafiken bietet das Kulturhistorische Museum Rostock in diesem Sommer an. Wer Freude an realistischer oder impressionistischer Freilichtmalerei besitzt, kann in dem mittelalterlichen Gebäude des kleinen Museums einer ganzen Anzahl von Meisterwerken begegnen. Stefan Diebitz hat trotz der umständlichen Bahnreise sein Kommen nicht bereut. …weiterlesen