Wer sich zum 100. Gründungsjubiläum des Bauhauses auf die Suche nach der Geschichte der Reformschule begeben möchte, lässt Weimar am Besten links liegen und fährt nach Dessau. Rowena Schubert–Fuß erklärt, warum. …weiterlesen
Werner Graeff war nicht nur Schüler am kurz zuvor gegründeten Staatl. Bauhaus in Weimar, er war auch jüngstes Mitglied der de Stijl-Bewegung und hat sich als Designer, Maler, Fotograf, Filmemacher oder Lehrer betätigt. Das Buch „Ein Bauhauskünstler berichtet“ beinhaltet autobiografische Anekdoten, die meist sehr humorvoll über die 1920er- und 1930er-Jahre berichten. Darüber hinaus vermittelt das Buch durch zahlreiche Abbildungen einen Eindruck von den vielen künstlerischen Facetten Werner Graeffs, die zugleich Ausdruck der damals neuen Kunstausbildung am Bauhaus sind. Essays mit einer kunsthistorischen Einordnung sowie ein Bericht über die Archivarbeit zu Werner Graeff runden das Bild ab. Susanne Braun hatte eine sehr aufschlussreiche und unterhaltsame Lektüre. …weiterlesen
Dass Künstlerinnen in der öffentlichen Wahrnehmung, der Wertschätzung in der Kunstszene und der Würdigung durch die Kunstgeschichte weit hinter ihren männlichen Kollegen rangieren, ist allgemein bekannt. Dies zu verändern und die »Sichtbarkeit« von Künstlerinnen zu verbessern ist das Ziel von AWARE (Abkürzung für »Archives of Women Artists, Research and Exhibitions«), einer 2014 in Paris gegründeten Initiative. Unter https://awarewomenartists.com/ findet sich dort auch ein Eintrag zu Anni Albers, einer Künstlerin, die lange im Schatten ihres berühmten Mannes Josef Albers stand und der nun die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf eine großartige Ausstellung gewidmet hat. Rainer K. Wick ist dort gewesen und hat auch den bei Hirmer erschienenen Katalog gelesen. …weiterlesen
Der Titel der aktuellen Ausstellung in den Räumen der Stiftung Bauhaus Dessau sorgt für Irritationen. Einerseits deutet die Parole »Handwerk wird modern« einen Gegenwarts-, ja Zukunftsbezug an; andererseits bezeichnet die Formulierung »Vom Herstellen am Bauhaus« ein geschichtlich abgeschlossenes Phänomen. Tatsächlich besteht die Ausstellung aus zwei Teilen, und zwar einem historischen Hauptteil, der durch die Präsentation einiger zeitgenössischer Positionen im Handwerk ergänzt wird. Ohne näher auf diese aktuellen Tendenzen einzugehen, konzentriert sich Rainer K. Wick in seinem Beitrag auf Fragen, die den Stellenwert und die Entwicklung des Handwerks am Bauhaus betreffen. …weiterlesen
Neben antiker und moderner Architektur werfen die Sender in dieser Woche Schlaglichter auf Kunst an der Grenze zum Kitsch, auf den Umgang mit Künstlernachlässen, das Universalgenie Leonardo da Vinci und die letzte Manifesta. …weiterlesen
Nicht erst seitdem Mangas und Animes die heimischen Buchhandlungen und Videotheken erobert haben, inspiriert die japanische Kunst Künstler und Kunstkonzepte in Europa. Schon im 19. Jahrhundert gab es eine Rezeption weit jenseits der Popkultur. Michiko Mae und Elisabeth Scherer versammeln Essays zu verschiedensten Bereichen. Raiko Oldenettel hat sie gelesen und sieht seinen Enthusiasmus gebremst. …weiterlesen
Die handliche Publikation aus dem Hause Reclam erzählt die Geschichte der modernen Architektur. Sie beginnt mit den berühmten Kristallpalästen Londons, errichtet 1851, und führt bis zur Gegenwart, obwohl sich die Autorin nicht ganz sicher ist, ob wir selbst auch noch zur Moderne zählen. Stefan Diebitz hat das empfehlenswerte Buch gelesen. …weiterlesen
Wahrlich, ein Philosoph ist Wilhelm Kücker nicht. Der Architekt und Autor legt mit »Das Ego des Architekten« jedoch eine Kritik der modernen und zeitgenössischen Architekturwelt vor, die sich gewaschen hat. Schlicht in zwei Teile eingeteilt, »Die Architektur« und »Die Architekten«, behandelt das 147-Seiten-Buch die Entstehung der Moderne in der Architektur und ihre Entwicklung bis zu Gegenwart. Benjamin Schaefer hat dieses kritische Büchlein mit geteilten Gefühlen gelesen. …weiterlesen
Der Stiftungsrat der Klassik Stiftung Weimar hat sich in der Sitzung am 15. Juli für den Theaterplatz als Ort des neuen Bauhaus-Museums entschieden. Die Sammlung von Gropius und Köhler und die wichtigen Erwerbungen, die im Umfeld der historischen Sammlung, insbesondere nach 1990, hinzugekommen sind, werden den Kern der Dauerausstellung des Bauhaus-Museums bilden, die an zeitgenössische Fragen von Kunst und Design anknüpfen wird. …weiterlesen
„Zeiten – Sprünge“ heißt die 2007 im Schnell und Steiner Verlag erschienene Publikation, die Nicola Hille und Monika E. Müller herausgegeben haben. Dieser Titel ist ebenso vieldeutig, wie er offen gehalten ist. „Aspekte von Raum und Zeit in der Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart“ präzisiert der Untertitel und weckt große Erwartungen. …weiterlesen
Die bisher wenig erforschten Stuttgarter Architekten Heinz (1902-1996) und Bodo Rasch (1903-1995) leisteten mit ihren Papier gebliebenen Hängekonstruktionen einen wichtigen Beitrag zur Hochhausdebatte der 1920er Jahre und nahmen das zugbeanspruchte Bauen der deutschen Nachkriegsmoderne vorweg. In der ersten Monografie über die in einer Lebens- und Arbeitsgemeinschaft verbundenen Pioniere, die sich auf der Stuttgarter Weißenhofsiedlung 1927 auch als Möbeldesigner präsentierten und als Autoren wegweisender Publikationen der zwanziger Jahre hervortraten, werden diese Lücken in der Architekturgeschichte nun gefüllt. …weiterlesen
Diese Ausstellung kann sich sehen lassen. An verschiedenen Stationen wird die künstlerische Heterogenität des Bauhauses verdeutlicht und erlebenswert gemacht. Rowena Fuß hat die Ausstellung für PKG in Erfurt besucht. …weiterlesen
Die Ausstellung zeigt das Bauhaus nicht als Schule und nicht als Theoriekonstrukt (und ist weit entfernt davon, es zu glorifizieren), sondern sie zeigt das Wirken der einzelnen Künstler in der Stadt. In Jena wurde das Werk u.a. von Paul Klee und Lyonel Feininger ausgestellt und gesammelt, hier hielten die Künstler Vorträge, Jahre bevor sie nach Weimar zogen und zum Bauhaus gehörten. Die Bauten Walter Gropius’ und die Tätigkeit von Gerhard Marcks und Wilhelm Wagenfeld für die Jenaer Schott-Werke (man denke an den Designklassiker die SINTRAX – Kaffeemaschine) sind Zeugnisse für die Umsetzung der Bauhausideen. …weiterlesen