Reisen ist eine Grunderfahrung menschlicher Existenz. Dies gilt in einem symbolischen, für den Maler Max Beckmann aber auch in einem sehr persönlichen Sinn. In den 1920er-Jahren bereiste er regelmäßig die noblen Kurorte und Palasthotels an den holländischen, italienischen und französischen Küsten. Seine Diffamierung als »entarteter« Künstler durch das NS-Regime zwang ihn zum Rückzug, zunächst von Frankfurt nach Berlin und danach ins Exil nach Amsterdam. Die Emigration in die Vereinigten Staaten bildete den letzten Höhepunkt in Beckmanns lebenslangem Abenteuer der Reise. Max Beckmann. DEPARTURE versammelt eine herausragende Auswahl an Kunstwerken und bringt diese in Dialog mit bisher nicht gezeigten Objekten und Materialien des Max Beckmann Archivs. Melanie Obraz hat sich den Katalog angesehen. …weiterlesen
Wenn ein gestandener Kunstgeschichtler längst die wohlverdiente Pension genießen kann und, statt sich zur Ruhe zu setzen, noch das Bedürfnis verspürt, ein Buch zu schreiben, dann muss es wohl dem Autor ein Herzensanliegen sein. Uwe M. Schneede ist ein gestandener Kunstgeschichtler: Leiter der Kunstvereine in Stuttgart und Hamburg, Professor in München von 1985–1990, dann bis zur Pensionierung 2006 Direktor der Hamburger Kunsthalle. Stets lag der Schwerpunkt seiner breit gefächerten Interessen deutlich auf der Kunst der klassischen Moderne des 20. Jahrhunderts: Max Ernst und der Surrealismus, Max Beckmann, Munch, Modersohn–Becker und immer wieder Ausflüge in die zweite Hälfte des letzten Jahrhunderts. Walter Kayser hat das Buch für instruktiv und solide, aber nicht für außergewöhnlich erhellend befunden. …weiterlesen
Als documenta-Künstler hat der deutsche Maler Ernst Wilhelm Nay (1902–1968) nach dem Zweiten Weltkrieg internationale Bekanntheit erlangt. In seiner eigenständigen Bildsprache jedoch überführt Nay die Epoche des figürlichen Expressionismus der Klassischen Moderne in die gestische Abstraktion der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts …weiterlesen
An Miró kommt auch in der Gegenwart kaum einer vorbei. Die beeindruckende Farbigkeit und oftmals auch die Kindlichkeit seiner Bildsprache ist zeitlos. Diese spiegelt sich auch immer wieder in seinen Grafiken und Arbeiten auf Papier, denen nun das Kunsthaus Apolda Avantgarde eine Schau widmet. Stefanie Handke hat es sich angesehen. …weiterlesen
Im 19. Jahrhundert findet eine grundlegende Veränderung in der Malerei statt: Viele Künstler verlassen den gegenständlichen Malstil und wenden sich der Abstraktion zu. Oft ist diese Veränderung mit der Erfindung der Fotografie in Zusammenhang gebracht worden. Doch es gibt auch Wissenschaftler, die die Gründe vor allen Dingen bei einer veränderten Weltanschauung zu finden glauben. Gerade ist diese Zeit wieder Gegenstand aktueller Kunst- und Theaterproduktionen. Eine Multimedia-Ausstellung in Berlin zeigt die unterschiedlichen Stile in der Malerei von Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts, die Ruhrtriennale inszeniert Dramen des Naturalismus und Symbolismus und eine Ausstellung in der Galerie Ludorff in Düsseldorf zeigt abstrakte Positionen, angefangen bei dem Bauhaus-Künstler Josef Albers bis in die Gegenwart. Susanne Braun ist den Wegen in die Abstraktion gefolgt. …weiterlesen
Sie ist zweifellos einer der ganz großen Dada-Künstlerinnen, die gebürtige Thüringerin Hannah Höch und gilt mit Raoul Hausmann gemeinsam als Erfinderin der Fotomontage. Oft vergessen wird in der Rezeption, dass sie eine Gartenliebhaberin war. Die Ausstellung im Kunsthaus Apolda Avantgarde dreht das nun um und zeigt Höchs Verhältnis zur Natur. Stefanie Handke hat sich mit der Künstlerin auf eine Gartenreise begeben. …weiterlesen
Auch in diesem Jahr folgt man in Cismar der Tradition, ein breiteres Publikum mit einer großen Ausstellung zu locken. Vom Strand ins Kloster, jedenfalls, wenn es mal regnet! Das Werk des 1922 in Schlesien geborenen Albert Christoph Reck ist wie dafür gemacht, wie Stefan Diebitz gerne bestätigt. …weiterlesen
Das Gesamtwerk eines so extrem wandlungsfähigen und innovativen Künstlers wie Pablo Picasso von einem einzigen Motiv aus zu beleuchten: Geht das überhaupt? Das Fenstermotiv, das in einer großen Hamburger Ausstellung Licht auf das Schaffen des großen Spaniers werfen soll, eignet sich wohl wirklich dafür. Stefan Diebitz hat in Hamburg eine ebenso monothematische wie vielseitige Ausstellung besucht. …weiterlesen
»Frauen malen nicht so gut. Das ist ein Fakt. Es gibt natürlich Ausnahmen. Agnes Martin oder aus der Geschichte Paula Modersohn-Becker. [...] Aber auch sie ist kein Picasso, kein Modigliani, auch kein Gauguin.« So Georg Baselitz 2013 im Nachrichtenmagazin »Der Spiegel«. Dass die Annahme, Frauen könnten nicht so gut malen (in Klammern: wie Männer), schon im 17. Jahrhundert etwa von Artemisia Gentileschi oder im 18. von Angelika Kauffmann eindrucksvoll widerlegt wurde, sei nur am Rande vermerkt. Wie abwegig dieses weithin verbreitete Vorurteil auch und gerade im Hinblick auf das späte 19. und das 20. Jahrhundert ist, zeigt jetzt eine bemerkenswerte Ausstellung in der Kunsthalle Bielefeld, die unter dem Titel »Einfühlung und Abstraktion« die Leistungen malender Frauen ins rechte Licht rückt. Rainer K. Wick hat sie gesehen. …weiterlesen
Otto Baum ist ein fast Vergessener der Kunst des 20. Jahrhunderts. Zu Unrecht, denn seinen Zeitgenossen galt er als ein Meister der Plastik, seine Werke sind zeitlos – auch dank ihrer universellen Themen. Günter Baumann wirft in seiner Eröffnungsrede ein Schlaglicht auf seine wunderbaren Skulpturen. …weiterlesen
Seine große Landesausstellung im Winter 2014/15 widmet das Land Baden-Württemberg einem der bedeutendsten Künstler der Klassischen Moderne: Oskar Schlemmer. Malerei, Plastik und Design prägte der gebürtige Stuttgarter entscheidend und zahlreiche Werke zeugen von seinem Schaffen. Ob die Schau gelungen ist, verrät Ihnen Rainer K. Wick. …weiterlesen
Neben antiker und moderner Architektur werfen die Sender in dieser Woche Schlaglichter auf Kunst an der Grenze zum Kitsch, auf den Umgang mit Künstlernachlässen, das Universalgenie Leonardo da Vinci und die letzte Manifesta. …weiterlesen
Erstmals widmet sich eine Ausstellung dem Verhältnis von Joan Miró (1893-1983) zur Literatur und seiner Freundschaft zu Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. In Vorbereitung der Ausstellung untersucht das Symposium im Bucerius Kunst Forum wie Miró mit Medien umging und sie in seine Malerei integrierte, wie er neue Techniken erfand und Dichterfreunde seine Werke beeinflussten. …weiterlesen
Bereits zum elften Mal fand vom 13. bis 16. März die Art Karlsruhe statt. Mittlerweile ist sie eine der wichtigsten Messen im deutschsprachigen Raum, wird aber auch für internationale Galerien immer interessanter. Sowohl Aussteller als auch Publikum zeigten sich zufrieden. Günter Baumann war auch da und hat sich umgesehen. …weiterlesen
Die art Karlsruhe ist eine der wichtigsten Kunstmessen im deutschsprachigen Raum. Sie feierte dieses Jahr vom 7. bis 10. März ihr 10-jähriges Bestehen. Günter Baumann hat sich die Jubiläumsmesse angeschaut. …weiterlesen
Ein Atelier ist ein Arbeitsraum, eine Werkstatt, ein Labor, eine Schatzkammer, ein Arsenal an Ideen und möglicherweise auch eine Galerie. Gleichzeitig spiegelt dieser Hort der Kunst die Lebensweise des Künstlers wieder. Dem »Mythos Atelier« geht die Landesausstellung in Stuttgart jetzt auf dem Grund. Günter Baumann hat sich in den Künstlerräumen umgesehen. …weiterlesen
Lyonel Feininger gilt als einer der bedeutendsten Holzschneider des 20. Jahrhunderts. Doch auch die Druckgrafik nimmt in seinem Gesamtwerk eine nicht zu unterschätzende Stellung ein. Die Tagung wird erstmals das druckgrafische Werk Lyonel Feiningers ins Zentrum genauerer Betrachtungen rücken und dessen Bedeutung für Feiningers künstlerisches Schaffen untersuchen. …weiterlesen
1915 erschien ein erstes Mal Carl Einsteins berühmte Studie »Negerplastik«, die jetzt neu in Reclams Universal-Bibliothek aufgelegt wurde. Stefan Diebitz hat das Büchlein gelesen und kann es dringend empfehlen. …weiterlesen
In seiner Dresdener Dissertation untersucht der Kulturwissenschaftler Robert Hodonyi intermediale Bezüge zwischen der Architektur und anderen Künsten zur Zeit des Expressionismus. Franz Siepe hat das Buch mit Interesse gelesen. …weiterlesen
Können Sie sich vorstellen, jeden Morgen neben einem originalen Otto Dix aufzuwachen? Was für die meisten Menschen ein Wunschtraum bleibt, ist anderen zur Passion geworden. Die Ausstellung in der Kunsthalle Mannheim widmet sich den verborgenen Schätzen privater Kunstsammlungen. Günter Baumann hat sich die Schau angesehen. …weiterlesen
Bunte Farbenflecken kennzeichnen das Aquarell einer jungen Spanierin von Emil Nolde, das in Salzburg präsentiert wird. Diese Lebensfreude und der Reiz des Exotischen wird in weiteren Südsee- und Hafenbildern sowie Werken mit landschaftlichen oder biblischen Motiven erweitert. Nolde präsentiert sich damit als Schöpfer ausgezeichneter Druckgrafik mit tiefgründiger Thematik und einer brillanten technischen Ausführung. Eine Empfehlung der Redaktion. …weiterlesen
Anlässslich des 250. Jubiläums der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart widmet sich das Kunstmuseum Stuttgart zwei wichtigen Persönlichkeiten der klassischen Moderne. Adolf Hölzel und Willi Baumeister werden nicht nur als Künstler beleuchtet, sondern auch als einflussreiche Theoretiker und Lehrer. Von dem Versuch, Kunst und Wissenschaft zusammenzubringen, berichtet Günter Baumann. …weiterlesen
Hermann und Margrit Rupf legten zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Grundstein zu einer Sammlung, die zu den bedeutendsten der Klassischen Moderne in Europa gerechnet werden kann. Dank der Errichtung einer Stiftung am Kunstmuseum Bern in den 1950er Jahren ist die Sammlung für die Öffentlichkeit zugänglich und kann außerdem bis heute erweitert werden. Einen aktuellen Einblick gewährt das Kunstmuseum Bern ab dem 14. September 2011. Eine Empfehlung der Redaktion. …weiterlesen
Die staatliche Kunsthalle Karlsruhe hat es sich zur Aufgabe gemacht, in dieser Ausstellung eine komplette Rundschau über die Kunst der Moderne zu bieten - das Ergebnis ist eine imposante Ausstellung. Die Liste der vertretenen Stilrichtungen nimmt kein Ende: Impressionismus, Expressionismus, Kubismus, Surrealismus, Neue Sachlichkeit... Diese Ausstellung sollte man auf keinen Fall verpassen! Eine Empfehlung der Redaktion. …weiterlesen
Wem das Wetter zu unbeständig ist, kann einen Ausflug ins Museum machen. Unentdeckte Kostbarkeiten und spannende Rundgänge erwarten Sie in unseren Empfehlungen! …weiterlesen
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts gewinnt die Barockforschung an Bedeutung für die Interpretation moderner Malerei und Theoriebildung im frühen 20. Jahrhundert. Denn an der bislang als "schwülstig" und "übertrieben" zurückgewiesenen Epoche konnte die formalistische Kunstgeschichte ihre Gegenbegriffe zur klassischen Norm bilden. Der Studientag soll die Gelegenheit geben, gemeinsam über die Ambivalenzen und die kulturellen und politischen Implikationen dieser im Zeichen der Moderne stehenden kunstwissenschaftlichen Barockforschung von ca. 1880 bis 1945 nachzudenken. …weiterlesen
In Heilbronn öffnet im Oktober der Neubau der »Kunsthalle Vogelmann«. Mit dem Neubau wird der Bereich der Bildenden Kunst in Heilbronn nachhaltig gestärkt und eine strukturelle Lücke in der städtischen Museumslandschaft geschlossen. …weiterlesen