Welchem Zweck soll ein öffentliches Museum dienen? Muss eine Ausstellung vor allem die Wissenschaft fördern – oder breite Besucher-Massen mit Kunst in Berührung bringen? Und wie steht das Museum zum Künstler – nimmt es seinen Werken am Ende gar die Aura? Mit diesen Fragen befassen sich die Quellentexte aus dem 18. bis 20. Jahrhundert, welche Kristina Kratz-Kessemeier, Andrea Meyer und Bénédicte Savoy nun in ihrem Buch »Museumsgeschichte« herausgegeben haben. Eine spannende Anthologie – gerade vor dem Hintergrund musealer Event-Kultur, findet Cornelia Lütkemeier. …weiterlesen
Geht es um die Wiener Moderne, so denkt man spontan an die Gründung der Secession 1897 und der Wiener Werkstätte 1903, an Otto Wagner, Joseph Maria Olbrich, Josef Hoffmann und Koloman Moser, an den geometrisch-konstruktiven Wiener Jugendstil, an Klimt, Schiele und Kokoschka. Doch schon nach dem 1. Weltkrieg regte sich in Wien mit dem so genannten Kinetismus eine zweite Moderne, die sehr bald in einen tiefen Dornröschenschlaf versank und über Jahrzehnte nur noch Insidern vertraut war. Der Ausstellung im Unteren Belvedere in Wien ist es gelungen, diese zweite Wiener Moderne dem Vergessen zu entreißen und in den Kontext der europäischen Avantgarden der Zehner und Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts zu stellen. Rainer K. Wick hat sich mit dem Wiener Kinetismus beschäftigt. …weiterlesen