Der englische Maler Joshua Reynolds (1723-1792) war wohl der beliebteste Porträtist des englischen Adels im 18. Jahrhundert. Er verstand es meisterhaft, Statussymbole mit Charaktereigenschaften der Porträtierten zu verbinden. Erfolge erzielte er auch durch die antikisierende Einkleidung der Dargestellten, womit er den Bildnissen den Charakter von Historiengemälden verlieh. Seine Bilder waren so berühmt, dass sie meist schon kurz nach der Vollendung gestochen und in graphischen Reproduktionen vertrieben wurden. Meist sind die Graphiken in der aufwändigen Schabkunsttechnik ausgeführt. …weiterlesen
Sicherlich kann es besonders reizvoll sein, in einem Museum vor ein Bildnis hinzutreten und sich weitschweifig auszumalen, wer dieser Mensch denn wohl gewesen sein mag und unter welch tückischen Umständen er sein Leben mehr oder weniger gemeistert hat. Allerdings ist das genaue Gegenteil mindestens genauso richtig: Man sieht mehr, wenn man mehr weiß. Deshalb ist es nur begrüßenswert, dass die Autoren dieses Bandes den Schwerpunkt ihrer Betrachtungen auf die Schlüssellochperspektive legen. Nicht nur die Darstellung ist von Interesse, auch und besonders der oder die Dargestellte. – Sehr erbaulich, zeitweilig richtig spannend und immer kurzweilig, so das Urteil unseres Autors Walter Kayser. …weiterlesen
Man glaubt es nicht, aber auch heute können noch Entdeckungen in der Kunstgeschichte gemacht werden. Ende August bis Ende Oktober wurde zuerst im Schloss Mosigkau bei Dessau ein Maler vorgestellt, den weder die Kunsthistoriker noch die Öffentlichkeit bis heute so recht zur Kenntnis genommen haben: Christoph Friedrich Reinhold Lisiewsky (1725 – 1794), von dem man zunächst nicht einmal sicher wusste, ob er denn nun „Christoph“ oder „Christian“ hieß. Erst Hofmaler eines aufgeklärten Duodez-Fürsten, dann freischaffender Künstler in Berlin und endlich wieder in höfischen Diensten, entpuppt er sich als großartiger Porträtist, dessen Werk man nun in Schwerin bewundern kann. Stefan Diebitz war von seinen Bildern beeindruckt. …weiterlesen