Spätestens seit Goethes berühmter Reise steht Italien synonym für südliche Sehnsuchtsbilder. Viele Künstlergenerationen wurden davon magisch anzogen, auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts: August Macke, Walter Ophey, Erich Heckel, Max Pechstein, Anita Rée, Emy Roeder und viele andere machten sich hier auf die Suche nach Inspirationen abseits der ausgetretenen Pfade. Geschichtsgesättigte Städte und eine sonnendurchflutete Mittelmeerlandschaft, expressionistische Dramatik und neoklassizistische Kühle – in der künstlerischen Auseinandersetzung der deutschsprachigen Avantgarde zwischen 1905 und 1933 finden sich beide Temperaturlagen des Landes wieder. Melanie Obraz ist der Route gen Süden gefolgt. …weiterlesen
Schmidt-Rottluff-Ausstellungen sind immer ein Fest der Farben, vielleicht noch mehr als bei anderen Expressionisten, aber die Hamburger Ausstellung lenkt die Aufmerksamkeit auf ein anderes Thema: Schmidt-Rottluff schätzte, ja liebte exotische Kunst. Jetzt kann man erstmals einen Blick auf seine Sammlung werfen und manches davon in seinen Bildern wiederfinden. Stefan Diebitz ist gerne nach Hamburg gefahren. …weiterlesen
Nur zwanzig Monate war er Mitglied, aber die Begegnung mit den Künstlern der »Brücke« und die Bekanntschaft mit ihren Zielen und Projekten hat trotzdem großen Einfluss auf das Werk Emil Noldes ausgeübt. Nun stellt den ganzen Winter über die Kieler Kunsthalle diese Epoche seines Lebens in einer schönen und durchdachten Ausstellung vor. Stefan Diebitz ist nach Kiel gefahren. …weiterlesen
Reife Äpfel und Orangen, üppige Blüten und prächtige Tafeln erwarten derzeit die Besucher des Kurpfälzischen Museums in Heidelberg. Hier widmet man sich dem Stillleben – aber bietet mehr als barocke Pracht! Auch die Gegenwart hat nämlich einige Positionen rund um die gedeckte Tafel und die vergängliche Pracht zu bieten. Anna Quintus hat sie entdeckt. …weiterlesen
Die Brücke-Maler haben eine Fülle von Illustrationen und grafischen Bildzyklen hervorgebracht, mit denen die Künstler Werke der Literatur illustrierten und deuteten. Günter Baumann hat sich den Katalog zur jüngst vergangenen Schau in Halle (Saale) angeschaut. …weiterlesen
Keine andere Kunstgattung bezieht das Licht selbst so stark in die künstlerische Darstellung mit ein, und keine andere Disziplin ist dabei so eng mit der Architektur verbunden wie die Glasmalerei. Dieser Kunstform widmet das Badische Landesmuseum Karlsruhe seine neue große Sonderausstellung, die den Fokus auf eine ganz besondere Epoche dieser Malerei legt: das 20. und 21. Jahrhundert. Günter Baumann hat die leuchtenden Werke vor Ort auf sich wirken lassen. …weiterlesen
Eine wunderbare Ansammlung großer Kunst der klassischen Moderne vom deutschen Impressionismus bis hin zu Dada kann man in diesem Sommer und Herbst im Schweriner Schlossmuseum bewundern. Mit »Sommergäste« sind die Künstler angesprochen, die die Ostseeküste zur Erholung besuchten und auch in ihren Ferien nicht das Malen bleiben lassen mochten. Später, in der Zeit des Nationalsozialismus, blieben aber manche auch etwas länger, und Mecklenburg wandelte sich zu einem Rückzugsgebiet für kritische Künstler. Zu welchen Bildern die so wenig spektakuläre Ostsee oder die oft als rückständig angesehenen Menschen der Küste Lovis Corinth, Edvard Munch, Lyonel Feininger und viele andere Heroen der Moderne zu Bildern anregen konnten, hat sich Stefan Diebitz angeschaut. …weiterlesen
Der Expressionismus hat trotz seiner Begrenzung auf die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts nichts an seiner Aktualität und Beliebtheit verloren. Mit der Ausstellung »Gesamtkunstwerk Expressionismus« wird diese Strömung in der modernen Kunst und die schöpferischen Synergieeffekte im Schaffen von Nolde, Kirchner, Klee & Co ausführlich dargestellt. Günter Baumann hat es sich daher nicht nehmen lassen, einen weiten Blick in diese Schau zu werfen. …weiterlesen
Man muss schon einen aufwendigen Parcours verrichten, um ins Museum zu kommen – die ersten Anzeichen dafür, dass demnächst das Saarlandmuseum schließt: In den kommenden Monaten bis Anfang 2012 stehen Umbau, Sanierung und Erweiterungsanbau an. Das ist bedauerlich, wie schon die bestandsrelevante Plakatierung beim Zugang zeigt, handelt es sich doch um eine der schönsten Kunstsammlungen im Saarland. Günther Baumann hat die Gelegenheit noch einmal genutzt und sich die Austellung zu Schmidt-Rottluff angesehen, bevor das Museum kurzzeitig die Pforten schließt. …weiterlesen
Das Jahr neigt sich seinem Ende zu, die Räder des Uhrwerks scheinen sich zügiger zu drehen und doch haben die saarländischen Kunststätten mit ihren gegenwärtigen Ausstellungen Orte der Entschleunigung und geistigen Einkehr geschaffen, die zugleich von visueller Intensität geprägt sind. Unsere Autorin Verena Paul hat für Sie einige Ausstellungshighlights zusammengestellt. …weiterlesen
Eine unerhört reich und gut bestückte Doppelausstellung aus dem Bestand des Berliner Brücke-Museums präsentiert in Lübeck die Arbeiten des großen Expressionisten Karl Schmidt-Rottluff (1884–1976), soweit diese in einem Zusammenhang mit der Ostsee stehen. Weil Schmidt-Rottluff von 1906 an bis fast zu seinem Lebensende immer wieder verschiedene Orte an der Ostsee besuchte, kann man von einer Ausstellung sprechen, die siebzig Jahre seines Lebens und damit sein Gesamtwerk zur Anschauung bringt. Stefan Diebitz hat sich die Ausstellung angesehen. …weiterlesen
Wenn Kunst auf Reisen geht, dann hat auch sie etwas zu erzählen. Das Krefelder Kaiser-Wilhelm-Museum wird renoviert und wie es mittlerweile guter Brauch geworden ist, schicken die Museumsleute ihre Stars durch die Republik und sogar noch über die niederländische Grenze. Ob den Arbeiten nun die Lagerung in Depots oder der Transport mehr schadet, sei dahingestellt – auf jeden Fall ist es ein Segen, wenn fast 60 Gemälde und Plastiken von Kandinsky bis Yves Klein, von Monet über Mondrian bis zu Moholy-Nagy zum Betrachter oder ihm zumindest näher kommen. Darüber hinaus kann die außergewöhnliche Krefelder Sammlung im „Fremdeinsatz“ ihre Schokoladenseite wieder ganz neu ausrichten, um mit Willkommensgruß und unter neugierigen Blicken frisch zu wirken. …weiterlesen
Stillleben faszinieren seit Jahrhunderten Betrachter und Künstler gleichermaßen. In der Blütezeit der Stilllebenmalerei im 17. Jahrhundert schwelgten Künstler wie Abraham van Beyeren, Pieter Claesz und Willem Claesz Heda in üppigen Blumenarrangements und überbordenden Tafeln, Ensembles mit raffinierten Chinoiserien und exotischen Früchten, mit hauchzarten Gläsern und schweren Silberplatten. Im 19. Jahrhundert wird das Stillleben immer mehr zum malerischen Experimentierfeld für neue Stilrichtungen, wie beispielsweise bei Max Beckmann, Gabriele Münter, Karl Schmidt-Rottluff oder Alexander Kanoldt. Selbst die zeitgenössischen Künstler schrecken keineswegs vor gefüllten Regalen, toten Tieren und gedeckten Tischen zurück. …weiterlesen