Sein Name ist untrennbar mit der Kulturgeschichte Deutschlands verbunden. John Neumeiers (*1939) künstlerisches Schaffen hat mehrere Tänzergenerationen geprägt und den Blickwinkel auf Kunst, Tanz und Theater in Deutschland für immer bereichert. Mit hunderten, zum Teil noch nie publizierten Fotografien blickt das Hamburg Ballett nun auf das enthusiastische, von künstlerischen Visionen getriebene, einmalige Schaffen dieses Tänzers, Ballettintendanten und Ausnahmechoreografen. Eine „leichtfüßige“ Rezension von Melanie Obraz. …weiterlesen
Alexander H. Schwan nimmt den bekannten Vergleich von Tanzen und Schreiben neu in den Blick und entwickelt erstmals eine umfassende Poetik der Bewegung als körperliche Schrift: écriture corporelle. Im intensiven Dialog mit Schrift– und Bildtheorien analysiert er herausragende Arbeiten postmoderner und zeitgenössischer Choreographie, die Tanzbewegungen als ephemere Einschreibung im Raum organisieren. Er zeigt exemplarisch auf, wie diese Körperfigurationen als Veränderung eines imaginären Schriftbildes betrachtet werden können. So eröffnet die Studie wichtige theoretische Perspektiven für die Tanzwissenschaft und verändert die Wahrnehmung von Bewegung: Tanz wird sichtbar als flüchtiges Schreiben und unlesbare Schrift im Raum. Eine Rezension von Melanie Obraz. …weiterlesen
Im letzten Jahr konnten die Besucher des Berliner Festivals »Tanz im August« das Werk einer der einflussreichsten Choreografinnen des postmodernen Tanzes neu entdecken: Deborah Hay (*1941). Sechs Neuauflagen bekannter Tanzstücke waren als Re–Interpretationen zu sehen. Darüber hinaus konnten die Besucher das Werk im Rahmen eines Symposiums und anhand von zwei Ausstellungen in der Akademie der Künste kennen lernen und genau untersuchen. Ergänzend ist auch ein Katalog erschienen. Susanne Braun hat ihn gelesen und sich außerdem in mehreren Aufführungen auf Spurensuche begeben. …weiterlesen
Kann man Tanz hören? Und haben Bewegungen einen Klang? Für die Choreografin Alma Söderberg bilden Tanz, Rhythmus und Stimme eine untrennbare Einheit. Alle Elemente gehen vielfältige Beziehungen miteinander ein, die sich nur durch den Akt des Zuhörens entschlüsseln lassen. Gemeinsam mit dem Cullberg Ballett aus Stockholm bringt sie nun »The Listeners« als Deutschlandpremiere auf die Bühne. Susanne Braun hat die experimentierfreudige Choreografin Alma Söderberg für PortralKunstgeschichte zum Gespräch getroffen. …weiterlesen
Jedes Jahr im Sommer bereichert das Festival »Tanz im August« rund vier Wochen lang die Stadt Berlin mit Tanzperformances, Installationen, Diskussionen, Tanz-Partys und vielem mehr. Susanne Braun hat mit der Künstlerischen Leiterin, Virve Sutinen, über die Besonderheiten des Festivals, Tanz als Ausdrucksform sowie die Tanz-Legende Deborah Hay gesprochen, der »Tanz im August« in diesem Jahr eine Retrospektive widmet. Das Interview liegt auf Deutsch und Englisch vor. …weiterlesen
In dieser Woche werden die zwei Designlegenden Karl Lagerfeld und Verner Panton vorgestellt; es geht nach Weimar und auf die Osterinseln; und für den kleinen Hunger zwischendurch gibt es raffinierte Tortenkunst. …weiterlesen
In Deutschland noch ganz unbekannt ist Susanne K. Langers Philosophie der Kunst, die jetzt erstmals in deutscher Übersetzung vorliegt. Stefan Diebitz stellt ein gedankenreiches und anregendes Buch vor. …weiterlesen
Blinde Fotografen? Garten to go und Kunst zum Mitnehmen? Ja, das alles gibt es! In dieser Woche lassen sich diese Künstler und Künste abseits der herkömmlichen Wege kennenlernen. …weiterlesen
Diese Woche gibt es ein buntes Kultur-Programm zu hören und zu sehen: Neben Porträts Kunstschaffender, wie etwa der Fotographin Inge Morath, ist diese Woche auch kulturgeschichtlich etwas zu lernen: Neben dem Dreißigjährien Krieg und dem Japonismus in der Kunst ist auch die Postmoderne mit Hannah Arendt und der Fakultät von Vincennes Thema. …weiterlesen
Die belgische Tanztheater-Kompanie Peeping Tom ist bekannt für ihre absurd-unterhaltsamen und akrobatisch anspruchsvollen Stücke. Dabei lassen sich auch immer viele Bezüge zur belgisch-niederländischen Kunst finden wie beispielsweise den flämischen Primitiven. Das Stück »Moeder« ist nach »Vader« der zweite Teil einer Trilogie, die mit »Kinderen« enden wird. Susanne Braun hat sich bestens unterhalten gefühlt und viele unerwartete Zusammenhänge zwischen Kunst und Leben entdeckt. …weiterlesen
Ein Museum sollte wohl eigentlich in erster Linie Raum für bildende Kunst bieten. Folglich muss es vor allen Dingen ein Ort der Ruhe und Kontemplation sein. Die Bundeskunsthalle Bonn bricht dieses strenge Konzept jetzt auf. Regelmäßig werden auch Darbietungen aus anderen Künsten in das Programm aufgenommen, die nichts mit dem regulären Ausstellungsbetrieb zu tun haben. Zu den ersten Veranstaltungen aus der neuen Live Arts-Serie gehörte die Tanz-Performance »GALA« von Jerôme Bel. Susanne Braun hat ein begeistertes Publikum erlebt. …weiterlesen
Das Akademische Kunstmuseum am Bonner Hofgarten gehört zum Archäologischen Institut der Universität Bonn und beherbergt neben seinen zahlreichen griechischen, etruskischen und römischen Originalen eine der größten Sammlungen mit Abgüssen antiker Skulpturen europaweit. In erster Linie dienen sie Lehrzwecken in der Ausbildung zukünftiger Archäologen, doch steht das Museum auch der interessierten Öffentlichkeit offen. Kleinere Spezialausstellungen beleben regelmäßig das Programm dieses »verborgenen Museums«, das in der Bonner Museumslandschaft zweifellos mehr Beachtung verdient hätte, als ihm gemeinhin zukommt. Über eine hoch interessante Sonderausstellung zum Thema »Tanz in der Antike« berichtet Rainer K. Wick. …weiterlesen
Erbstreitigkeiten und Urheberrechtsprobleme und daraus resultierende Blockaden haben die Präsenz Oskar Schlemmers im Kunstbetrieb der letzten Jahrzehnte in bedauerlichem Maße eingeschränkt. Nachdem die siebzigjährige Schutzfrist abgelaufen war, konnte die Staatsgalerie Stuttgart im Jahr 2014 endlich die erste große Schlemmer-Retrospektive zeigen. Nun konzentriert sich eine Sonderausstellung des Centre Pompidou in Metz noch bis zum 16. Januar 2017 auf das Bühnenwerk des Bauhaus-Künstlers. Ein Bericht von Rainer K. Wick. …weiterlesen
In diesem Jahr gibt es gleich mehrere Gründe, sich mit Flandern und den Niederlanden zu beschäftigen: Der Todestag des wohl nach wie vor bekanntesten niederländischen Malers Hieronymus Bosch jährt sich zum 500. Mal und darüber hinaus ist der Sprach- und Kulturraum Flandern und die Niederlande Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. Bei der diesjährigen Ausgabe des wichtigsten Tanz-Festivals in Deutschland, »Tanz im August«, haben allein zwei Produktionen einen expliziten Zusammenhang vor allen Dingen zu Bosch hergestellt, aber auch generell zu den Malern, die wie etwa Pieter Brueghel mit dem Begriff »flämische Primitive« bezeichnet werden. Auch bei der Theaterproduktion »The Future of Sex«, die im Rahmen der Ruhrtriennale gezeigt worden ist, lassen sich Bezugspunkte erahnen. Wie und warum inspiriert der rätselhafte Maler Bosch und seine Nachfolger auch mehrere hundert Jahre nach ihrem Tod Kunstproduktionen nicht nur in der Malerei, sondern sogar aus dem Bereich Theater, Tanz und Performance? Eine Spurensuche von Susanne Braun. …weiterlesen
Viele Künstler der Gegenwart und der Vergangenheit kann man in dieser Woche im Äther antreffen: Thomas Hirschorn und Kiki Smith, John Constable oder Pina Bausch. Außerdem erwarten ein Malerweg auf alle Wanderbegeisterten, ein Blick auf besondere Momente im Leben eines Kunstkritikers und eine ganz besondere Kunstjagd viele Zuschauer und Zuhörer. …weiterlesen
Ob in den kühlen Museumsräumen oder im Freien – das Ausstellungsprogramm in Wien lässt auch im August keine Wünsche offen. Fanny Hauser präsentiert ihre Highlights. …weiterlesen
Bildende Kunst und Tanz sowie die asiatische Tanzszene stehen 2015 im Mittelpunkt des bedeutendsten deutschen Tanzfestivals »Tanz im August« in Berlin. Hier treffen moderne Performancekunst und der wilde Osten aufeinander. Susanne Braun berichtet, was Sie alles erwartet. …weiterlesen
Als Schauspielerin und Kabarettistin machte Valeska Gert Anfang des 20. Jahrhunderts Karriere. Ihre Einzigartigkeit beschränkte sich jedoch nicht auf die darstellende Kunst; im Rückblick zeigt sich, dass Fotografien von ihr eine eigene künstlerische Qualität besitzen. Vanessa Gotthardt hat sich einmal angeschaut, warum. …weiterlesen
Fragen nach dem Verhältnis von Kunst und Geschichte waren schon immer ein beliebter Ausgangspunkt für Diskussionen und Ausstellungen. Die deutsche Künstlerin Ulrike Grossarth (Jahrgang 1952) erinnert daran, wie sich das Verständnis der Geschichtswissenschaft für aktuelle, ästhetische Arbeitsweisen zu den historischen Imaginationen der Gesellschaft in Beziehung setzt. Die Wiener Generali Foundation zeigt die bislang umfangreichste Retrospektive der Künstlerin. Zu sehen sind alle Werkkomplexe der Künstlerin von ihren Anfängen als Tänzerin in den 1970er Jahren, über ihre plastisch-bildnerischen Arbeiten und Aktionen, bis hin zu ihren zuletzt entstandenen Werken. Petra Augustyn hat sich umgesehen. …weiterlesen
Mit den Fotoserien »Reckoner« und »I killed my dinner with karate« hat sich Franziska Strauss die vorderen Ränge der Tanzfotografie erspielt. Dank ihrer neuen Serie »Vert« legt sie jetzt nach. Nicht nur Günter Baumann war von der Schau begeistert. …weiterlesen
Bereits zum fünften Mal verwandelt die Ostrale die historischen Gebäude des Hans-Erlwein Schlachthofes in Dresden. 150 nationale und internationale Künstler zeigen vom 1. Juli bis zum 4. September 2011 genreübergreifende, zeitgenössische Kunst. …weiterlesen
In einer Zeit, in der Formate und Medien sich auflösen und Gattungsgrenzen fließend werden, gewinnt auch das Wechselspiel zwischen Tanz und bildender Kunst neue Aktualität. Dementsprechend nehmen immer wieder Ausstellungen die gemeinsamen Nenner wie das Performative, die Musik oder auch die Problematik der Reinszenierung in den Blick. Neu ins Spiel gebracht wird damit aber auch die Positionierung des Publikums. Dieser Aspekt steht im Zentrum der Münchner Ausstellung. Eine Rezension von Barbara U. Schmidt. …weiterlesen