Termin

"Bilderschlachten"

Ausstellung 22.04.2009

Osnabrück, Deutschland

Neue und ungewöhnliche Blickwinkel auf die Kriegsberichterstattung von der Antike bis zur Gegenwart zeigt die Ausstellung "Bilderschlachten - 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg". Die Kooperation des European Media Art Festivals, des Museums Industriekultur Osnabrück, des Erich Maria Remarque-Friedenszentrums und der Kunsthalle Dominikanerkirche bietet erstmals eine Zusammenstellung von Exponaten aus den Bereichen Technik - Medien - Kunst. Wie hat die technologische Entwicklung das Bild vom Krieg verändert? Warum sind Kriegsberichte so erfolgreiche Konsumgüter? Die vom European Media Art Festival ausgewählten internationalen Künstlerinnen und Künstler begegnen den veröffentlichten Wahrheiten aus dem Krieg mit großen Zweifeln. Kontrovers und widerspenstig setzen sie sich mit den angeblich authentischen Medienberichten auseinander. Die Ausstellung zeigt, dass in den Köpfen der Betrachter weniger "Bilder von Schlachten" als vielmehr "Bilderschlachten" entstehen.
Die Ausstellung, die aus drei Teilen besteht, wird vom 22. April bis 4. Oktober in der Kunsthalle Dominikanerkirche, im Museum Industriekultur und im Erich Maria Remarque-Friedenszentrum in Osnabrück gezeigt. In jedem der drei Häuser sind künstlerische, technische und historische Exponate versammelt. Wie sich die Bilder vom Krieg durch die Entwicklung der Medien verändert haben, zeigen historische Dokumente, technische Exponate, Filme und Fotografien. Aus dem künstlerischen Bereich sind Installationen, Collagen, Skulpturen und interaktive Arbeiten zu sehen.
Die historische Entwicklung zeigt: der Bedarf an Kriegsbildern und Kriegsberichterstattung unterstützte stets die Verbreitung neuer Medien. Schon der Buchdruck im ausgehenden Mittelalter etablierte sich durch die Nachfrage nach Schlachtenbildern. Die Fotografie erhielt im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 einen starken Schub. Der Krieg in Vietnam wurde die erste militärische Auseinandersetzung, die die Menschen an ihrem Bildschirm erlebten. CNN konnte sich durch den Golfkrieg 1991 weltweit durchsetzen. Hermann Nöring, künstlerische Leitung European Media Art Festival: "Warum vom Kriegsspektakel - sei es in Games, Hollywoodfilmen oder Zeitschriften - solche Faszination ausgeht, lässt sich ausschließlich mit Voyeurismus nur schwer erklären."

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