Die Ausstellung „Grauzonen. Nürnberger Künstler:innen im Nationalsozialismus“ (25.06.2022 – 06.11.2022) in der Nürnberger Kunstvilla setzte sich mit den Handlungsoptionen und Überlebensstrategien von Künstler:innen während des Nationalsozialismus auseinander. Hierbei wurden einerseits die Kunstpolitik, andererseits ausgewählte Künstlerschicksale in den Fokus genommen. Die Ausstellung selbst wurde dabei zum Forschungsraum und den Besucher:innen dieselben Fragen gestellt, die sich einem Museum stellen: Wie soll mit dem historischen Erbe umgegangen werden? Soll NS-Kunst ausgestellt werden und wenn ja, wie? Nun ist dazu der begleitende Katalog erschienen. Eine Rezension von Melanie Obraz. …weiterlesen
Der Kunstband »Verfinsterung« gibt zum ersten Mal einen umfassenden Überblick über die vergangenen 30 Jahre im Schaffen des Malers Martin Wernert (*1965). Mit über 100 Abbildungen wird das in weitgehender Abgeschiedenheit entstandene Werk nun einem breiteren Publikum zugänglich. Dominierendes Thema der meist großformatigen Bilder sind junge Frauen in Interieurs. Die anfangs lichten Darstellungen wandeln sich im Laufe der Jahre mehr und mehr zu nächtlichen Szenerien, zu rätselhaften Begegnungen der jungen Frauen mit sich selbst im Dämmerlicht einer altertümlichen Maschinenwelt. Walter Kayser stellt den Maler vom Rande der Schwäbischen Alb vor. …weiterlesen
Es raucht nicht nur der Schwan bei H.B. Auch der Kopf fängt an zu qualmen, wenn Charlotte Vierer dem Kunstfreund ihre Rätsel präsentiert. Einfach sind sie nicht, aber äußerst vergnüglich, meint Rowena Schubert-Fuß. …weiterlesen
Künstlerkolonien erfreuen sich seit geraumer Zeit eines erstaunlichen Interesses. Erinnert sei an die Ausstellung »Mythos Heimat. Worpswede und die europäischen Künstlerkolonien« 2016 im Landesmuseum Hannover, die von einem opulenten Katalogbuch begleitet wurde, sowie an die Ausstellung »Lieblingsorte – Künstlerkolonien. Von Worpswede bis Hiddensee« 2016/17 im Gustav-Lübcke-Museum Hamm, zu der leider kein Katalog, sondern lediglich eine kleine Broschüre erschienen ist. (Über beide Ausstellungen wurde bei Portal Kunstgeschichte berichtet.) Der Berliner Parthas Verlag hat nun eine neue Publikation zum Thema aus der Feder von Nicole Bröhan herausgebracht. Rainer K. Wick hat sie gelesen. …weiterlesen
Mit Kunst haben sich schon so einige Comics beschäftigt: Von Spaziergängen durch den Louvre über Künstlerleben bis hin zu einzelnen Episoden reicht die Bandbreite. Anna Haifisch nun erzählt in kurzen Episoden aus dem Leben eines Künstlers in unserer Gegenwart. Stefanie Handke hat sich die beiden Bände angeschaut. …weiterlesen
Das Ich und immer wieder das Ich – Künstler malen nicht nur ihre Umwelt, nein, sie stellen auch immer wieder die Frage nach ihrer eigenen Rolle darin, setzen sich in Szene, suchen in Selbstporträts nach der eigenen Person und spiegeln ihre Persönlichkeit natürlich auch in ihren Werken. Im Museum Folkwang bekommen sie daher nun ihren ganz großen Auftritt, mit einer Ausstellung, die sich ganz auf das Selbst des Künstlers konzentriert. Lotus Brinkmann hat eine spannende Schau entdeckt. …weiterlesen
Seit einigen Jahren rückt immer wieder das Thema der Künstlernachlässe in den Fokus. Museen, Kunsthistoriker und Restauratoren erwarten einen regelrechten Materialberg, der auf sie zukommt – und die Künstler verdrängen den Gedanken, so scheint es zuweilen in der Debatte. Dass dem nicht so ist, das beweist Frank Michael Zeidler, seines Zeichens selbst Künstler und Vorsitzender des Deutschen Künstlerbundes. Nun hat er seinen Blick auf das Problem vorgelegt. Stefanie Handke hat das Buch gelesen. …weiterlesen
Die International ausgerichtete Tagung will das Spannungsfeld zwischen künstlerischer und Praxis und Kunstwissenschaft im 19. Jahrhundert ausleuchten und spannt dabei den Bogen von provinziellen Kunstschulen über die Bedeutung der Museen für Kunstgeschichte und Kunstpraxis bis hin zur universitären Kunstgeschichte des Jahrhunderts. …weiterlesen
Tracey Emin zeigte 1999 in der Turner Prize Exhibition ihr zerwühltes, schmutziges Bett. Wolfgang Tillmans machte Aufnahmen seiner Freunde, nackt, in intimen Situationen. Elke Krystufek masturbierte 1994 vor Publikum in der Kunsthalle Wien. Die Bildende Kunst der 1990er Jahre erlebte eine – äußerst kontrovers rezipierte - Konjunktur des »Privaten«. Vor dem Hintergrund der aktuellen theoretischen Rekonzeptualisierung des Begriffs untersucht Elena Zanichelli die künstlerischen Praktiken der 1990er Jahre und deren Deutungen. Andrea Richter hat sich darein vertieft. …weiterlesen
Das verkannte Genie, der zu früh und zu unbekannt verstorbene Künstler: Dieses Bild umgibt so einige Künstler der Moderne, aber auch aus früheren Epochen. Und der Mythos nimmt kein Ende... Grund genug, dass man ihm in Baden-Baden eine Ausstellung widmet. Marco Hompes war dort. …weiterlesen
Seine Kriegsbilder sind derzeit in allen Medien präsent, in all ihrer Eindringlichkeit und Düsternis. Unweigerlich fragt man sich, was im Kopf des Mannes vorging, der sie schuf, was ihn beschäftigte, wer er war. Ein großes Fenster in seine Gedankenwelt öffnet nun die über 1000 Briefe und Karten umfassende Sammlung von Ulrike Lorenz und Gudrun Schmidt. Raiko Oldenettel hat sich durch das monumentale Werk gekämpft und ist geradezu euphorisch! …weiterlesen
In dem von Burcu Dogramaci und Friederike Weimar herausgegebenen Sammelband »Sie starben jung!« werden die Positionen von acht aufstrebenden Künstlern und Dichtern am Vorabend der »Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts« nachgezeichnet. Unsere Autorin Verena Paul hat den Band für Sie gelesen. …weiterlesen
Das Landesmuseum Mainz will sich in seiner Tagung den Hofkünstlern im weitesten Sinne widmen und damit auch die am Hofe tätigen Handwerker in den Focus rücken. Ihre Verbindung zum Hof, aber auch zur Bürgerschaft ebenso wie die Arbeitsbedingungen der Handwerker sollen diskutiert werden. Dabei fragt das Landesmuseum vor allem nach alltäglichen Strukturen und Normen, denen ihre Arbeit unterworfen war. Einsendeschluss für Abstracts: 31. August 2014. …weiterlesen
Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von höfischen und bürgerlichen Künstlern untersucht das internationale Symposium. Anhand von Fallbeispielen, aber auch mit thematisch weiter gefassten Vorträgen, werden nicht nur ihre Arbeitsbedingungen, sondern auch sozialer Status, ihre Aufgaben und künstlerische Bedeutung beleuchtet. …weiterlesen
Die Tagung will die Wohnsituation von Künstlern in den Blick nehmen: Topographie und Ausstattung, aber auch Vorstellungen zum Aussehen, das Entstehen von Künstlervierteln und die Wohnsituation zusammen lebender Künstler sollen Thema sein. Fallstudien, Überblicksdarstellungen sowie Vergleiche von Kunst-, Kultur- und Sozialhistorikern sind willkommen. Einsendeschluss für Abstracts: 31. August 2014. …weiterlesen
In Köln wie in anderen Hochburgen des Karnevals treiben die närrischen Aktivitäten langsam aber sicher ihrem Höhepunkt entgegen: Rosenmontag. Wer in diesen Tagen durch die Neusser Straße in Köln schlendert, findet – passend zur Fünften Jahreszeit – als Blickfang im Schaufenster der Agnesbuchhandlung ein Buch, das neugierig macht. Es handelt sich um »Maskerade« von Michael Cornelius Zepter. Rainer K. Wick hat sich in das Werk vertieft. …weiterlesen
Forscher der Universität Konstanz haben einen Industrieroboter so programmiert, dass er Bilder im Stil der Alten Meister schafft. Er könnte in Zukunft Künstler bei ihrer Arbeit unterstützen, meint der zuständige Projektleiter. – Oder einfach überflüssig sein. Ein Kommentar von Rowena Fuß. …weiterlesen
Die Forschung hat das Phänomen des künstlerisch tätigen Herrschers zwar wahrgenommen, doch bislang nicht in ein übergeordnetes Handlungsmuster oder gar eine Geschichte herrscherlicher Kunstpraxis einzufügen versucht. Die Kunstübung von Fürstinnen blieb bislang sogar weitgehend unbeachtet. Daher scheint es lohnend, anhand von Fallbeispielen vom Beginn bis zum Ende der Frühen Neuzeit und auf einer möglichst breiten, gattungsübergreifenden und interdisziplinären Grundlage nach Möglichkeiten einer Kategorisierung und Systematisierung des beschriebenen Phänomens zu suchen. Einreichfrist für Abstracts: 9. Dezember 2013 …weiterlesen
Wie kommt man zur Kunst? Cornel Wachter ging dieser Frage nach. Anfangs im Rahmen eines Museumsprojektes des Wallraf-Richartz-Museums Köln — 4 Jahre später in einer Buchpublikation des E.A. Seemann Verlags. Yi-Ji Lu hat sich das Buch für Sie angesehen. …weiterlesen
Die documenta (13) hat ihre Schatztruhe geöffnet und gestern die rund 300 Teilnehmer preisgegeben, darunter 183 Künstler und Kollektive. Ferner wird es neben Kassel drei weitere Außenstandorte geben. So hat die diesjährige documenta gleich mehrere Grenzen gesprengt. …weiterlesen
Die wohl spektakulärste Art, sich als Künstler die documenta-Teilnahme zu sichern, ist, sich dort reinzuschmuggeln. Genau das hat der Held in Saehrendts Roman versucht. Rowena Fuß hat das äußerst unterhaltsame Werk über ein gescheitertes Künstlerdasein und dessen Comeback gelesen. …weiterlesen
Das Allgemeine Künstlerlexikon (AKL) hat seit Donnerstag neue Herausgeber: Prof. Dr. Andreas Beyer, Direktor des Deutschen Forums für Kunstgeschichte in Paris, Prof. Dr. Wolf Tegethoff, Direktor am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München und Prof. Dr. Bénédicte Savoy von der Technischen Universität Berlin übernehmen die weiterführende Herausgabe des für das Fach unverzichtbaren Nachschlagewerks. …weiterlesen
Unter dem Titel "Saftig kontaminierter Kreis – Von der Kunst ins Leben und zurück" findet vom 16. bis zum 26. August die Sommerakademie im Zentrum Paul Klee statt. Dabei soll der Kreis von der Kunstproduktion über Vermittlung und Feedback zurück zur Produktion geschlossen werden. …weiterlesen
Star-Wars oder Hymnus des Individuellen: Star-Images sind nach dem Muster einer romanhaften Erzählung oder nach der Vision flüchtiger Bildkaleidoskope im Musikclip geformt. Eine Herrschaftsübernahme durch die MTV-Ästhetik hat stattgefunden. In der Publikation »Leben als Kunstwerk« ergründen wissenschaftliche Essays von Professoren und Kuratoren spannend und unterhaltsam, welche gesellschaftlich vorgegebenen Erwartungsmuster den neuen Star- und Celebrity-Status der Künstlerpersönlichkeiten konstruieren. Sonja Lüke hat die erhellende Lektüre über Josef Beuys, Jean Cocteau, Marilyn Monroe, Thomas Bernhard, Wazlaw Nijinski, Langston Hughes, Nicolás Guillén, Aimé Césaire, Alma Mahler, Václav Havel und Madonna genossen. …weiterlesen
Die Veranstaltung zielt darauf ab, jene nicht kunstmarktkonformen Arbeitspraktiken und Netzwerke im Kunstfeld zu beleuchten, die sich in den Bereichen Stadtentwicklung, Forschung, Internet und Design herausgebildet haben. Diese Praktiken sollen auf ihr jeweiliges Selbstverständnis, ihre Organisationsstrukturen, Netzwerkbildungen und Ökonomien hin befragt werden. So wird diskutiert welche alternativen Märkte und Produktionsverhältnisse sich jenseits des Kunsthandels herausgebildet haben, welchen Logiken diese folgen und welchen Vereinnahmungen sie ausgesetzt sind. Anmeldung bis zum 8. Juni 2011. …weiterlesen
Die Galerie Melike Bilir in Hamburg spürt in ihrer gegenwärtigen Ausstellung, die bis 30. April 2011 die Werke von A.C. Kupper, Anna und Bernhard Johannes Blume, Andrea Winkler, Nana Petzet, Mika Neu, Simon Starke, Andrea Tippel, Kyung-hwa Choi-ahoi und Kerim Seiler zeigt, dem Thema »Kunstbegriffe« nach. Eine Ausstellungsempfehlung von Verena Paul. …weiterlesen
Auch Krankheiten haben ihre Konjunktur. Die Schizophrenie, erst 1908 von dem Psychiater Ernst Beutler so benannt, erlebte die ihre in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, als das Verhältnis von Kreativität und Krankheit, von Genie und Schizophrenie in den Mittelpunkt des Interesses rückte. In dieser Zeit wurde es üblich, Kategorien der Medizin auf die Kunst zu projizieren und insbesondere die Ursache von Genialität in verschiedenen psychischen Krankheiten zu sehen. Stefan Diebitz hat Bettina Gockels groß angelegte Untersuchung dieser »Pathologisierung des Künstlers« gelesen. …weiterlesen
Obwohl Tanizaki Jun’ichirō (1886 – 1965) kein Maler, sondern ein in Japan höchst angesehener Erzähler und Romancier war und die Beispiele für seinen kurzen, elegant geschriebenen Essay von 1933 mit Vorliebe dem Theater entlehnt sind, sind seine Ausführungen über Meisterschaft auch für die bildende Kunst von größtem Interesse. Obwohl Tanizaki Europa eigentlich zugewandt war, begegnet uns in seiner Schrift ein völlig fremdes Kunstverständnis, das gerade in seiner Fremdheit außerordentlich anregend ist. Stefan Diebitz hat das Büchlein für PKG gelesen. …weiterlesen
Das Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels ZADIK in Köln ist in seiner Form in Deutschland und der Welt sicherlich eine einmalige Angelegenheit. Gegründet 1992 von dem Galeristen und Begründer der Art Cologne Hein Stünke, sammelt es aus den Beständen der Galerien und Kunsteinrichtungen mit dem Ziel, die Verbindungen zwischen den einzelnen Akteuren auf dem Markt, den Sammlern, Künstlern und den Galeristen der Forschung zugänglich zu machen. Während der Kunstmarkt an sich von außen schon relativ gut erforscht ist und auch die Presse über die teilweise gleich einer Aktie verlaufenden Kursschwankungen einzelner Künstler und Werke berichtet, ist ein großer Bestandteil des Sammelkomplexes bisher außen vor geblieben: die Beziehung zwischen dem Künstler und seinem Galeristen. Jan Hillgärtner hat für PKG ein Buch des ZADIK gesichtet, das sich eben diesem Thema widmet. …weiterlesen
Europaweit haben sich die Forschungen zu Joachim von Sandrarts "Teutscher Academie der Edlen Bau-, Bild und Mahlereykünste" (Nürnberg 1675-1680) verstärkt, seitdem 1995 die Faksimile-Edition dieses bedeutenden Werks der Kunstliteratur des 17. Jahrhunderts herausgebracht wurde. Das Ziel des nun geplanten Kolloquiums ist eine Bestandsaufnahme der erreichten Forschung hinsichtlich der Künstlerviten. …weiterlesen
Nicht nur heute ist die Selbstvermarktung des Künstlers ein wichtiger Bestandteil seiner Existenz. Lesen Sie wie dies in vergangenen Epochen geschah! …weiterlesen
Warum bestreiten Erben großer Künstler die Echtheit mancher Werke? Wieso wird Modigliani öfter gefälscht als Klee? Mit dem Buch »Tatort Kunst. Über Fälschungen, Betrüger und Betrogene« ist der Münchner Kunsthistorikerin Susanna Partsch ein spannendes populärwissenschaftliches Buch gelungen. Cornelia Lütkemeier hat es gelesen. …weiterlesen
Die Konferenz zielt auf die Frage, wie Künstlerästhetiken im Rahmen des Œuvres fungieren. Welche Bindungen haben sie an das Werk? Sind sie konstitutiver Teil seiner ästhetischen Einheit oder schaffen sie vielmehr eine arbiträre Bedeutungsstruktur, die an das Werk nachträglich herangetragen wird und den Blick darauf eher verstellt als erhellt? Wo erzählt der Künstler seine Geschichte: im Werk, in der begleitenden Schrift, in ihrer Verbindung oder in ihrer Differenz? …weiterlesen
Der moderne Künstler inszeniert nicht nur die Welt in seinen Werken, sondern auch sich selbst auf dem freien Markt. Schnell dient er so als Projektionsfläche für ein Gegenbild zum engstirnigen Bürgertum – als lebenshungriger Bohemien etwa. Aktuell ist dieses Motiv Gegenstand einer Ausstellung im Museum Ludwig. Cornelia Lütkemeier hat sich »La Bohème. Die Inszenierung des Künstlers in Fotografien des 19. und 20. Jahrhunderts« in Köln angesehen. …weiterlesen
Das Symposium ist die Auftaktveranstaltung der neuen UdK-Reihe KÜNSTE LEHREN, in der sich in Folge die Fakultäten Musik, Darstellende Kunst und Gestaltung reflektieren und mit ihren Fragen und Antworten der Öffentlichkeit vorstellen werden. …weiterlesen