Helmut C. Jacobs: Goya-Studien III. Die Rezeption Goyas in Spanien und Lateinamerika. Königshausen & Neumann
Francisco José de Goya y Lucientes (1748 - 1828), ein Künstler zwischen zwei Zeitaltern – doch kein Vermittler zwischen den Zeiten, sondern ein Kritiker par excellence. Der Künstler hat fünf Könige als Herrscher erlebt. Ihm ging es darum, alles mit seiner Malerei zu erfassen, alles war für ihn das Äußerliche und das Innere zugleich, eben das Seelische. Ganz offensichtlich stehen seine Arbeiten für eine „Wandlung“, bezeugen doch seine frühen Werke eine Helligkeit, die geradezu eine strahlende Wirkung hinterlässt. Doch ganz anders seine späteren Werke, in welchen das Dunkle und Distanzierte, der Schrecken in den Fokus geraten. Wie genau lässt sich dies deuten? Goya, der sich stets zu den Ärmeren der Gesellschaft hingezogen fühlte, um ihre Welt zu malen, eben diese Welt zu charakterisieren und den folgenden Zeitaltern zu offerieren, zeigte sein Genie in einer oft grausamen Direktheit, womit er sich der Nachwelt als Kritiker überlieferte. Melanie Obraz hat das detailreiche wie anspruchsvolle Werk Helmut C. Jacobs mit Genuss gelesen. …weiterlesen