Termin

Bruce Conner

Ausstellung 08.10.2010–30.01.2011

Kunsthalle Wien, Wien, Österreich

A Movie, ein aus Partikeln, Fragmenten komponierter Film, ein Montagewerk, das visuelle Codes aufeinanderprallen lässt: Als Bruce Conner 1958 diese 12-Minuten-Sequenz aus Wochenschauen, Filmausschnitten und gefundenen Zelluloidschnipseln zusammenbastelte, war er seiner Zeit voraus – vom banalen Allzumenschlichen zur Atombombe, von der Idylle zur Katastrophe. In der Montage wird das Drama der Existenz zur Essenz verdichtet und im Bildertaumel transzendiert. Die Postmoderne lag noch in weiter Ferne, und auch von den MTV-Clips mit ihren nonlinearen Erzählstrategien und opulenten Bilderkatarakten war noch längst nicht die Rede.

Bruce Conner hat einen neuen Weg des Filmemachens aufgezeigt, der, anders als die monomanischen Epen Andy Warhols, in denen die unbewegte Kamera kunst- und teilnahmslos die normative Kraft des Faktischen dokumentiert, eine Vielzahl von Exegesen und Variationsmöglichkeiten nahelegt. In der Ausstellung sind neben einer Auswahl seiner bedeutendsten Filme aus den vergangenen 50 Jahren auch Zeichnungen zu sehen, die wiederum eine ganz andere Facette seines Schaffen zeigen: Gitterstrukturen aus kleinen, rorschachtestartigen Formen, die durch Tintenkleckse auf akkordeonartig gewelltem Papier erzeugt werden.

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