Termin

Buchvorstellung: Barbara Mundt. Der Pommersche Kunstschrank des Augsburger Unternehmers Philipp Hainhofer für den gelehrten Herzog Philipp II. von Pommern, Hirmer-Verlag 2009

Buchpräsentation 15.07.2009, 19:00 Uhr

Kunstgewerbemuseum, Berlin, Deutschland

Kunstkammer und Kunstschrank faszinieren seit langem die Kunstgeschichte. Den verschiedenen Theorien stellt diese materialreiche kulturgeschichtliche Untersuchung einen bekannten Kunstschrank und seinen real existierenden Inhalt zur Seite.

Der „Pommersche Kunstschrank“ bildete schon zur Zeit des Barock einen Höhepunkt der brandenburgisch-preußischen Kunstkammer. Kein einzelner Künstler war sein Schöpfer, sondern ein Augsburger Unternehmer, Philipp Hainhofer. In einer vom Heraufziehen des Dreißigjährigen Krieg geprägten Zeit gelang es diesem außergewöhnlichen Mann, Fürsten und Feldherren für die Wunder von Kunst, Wissenschaft und Natur zu begeistern. Ab 1611 beauftragte und beaufsichtigte Hainhofer zwei Dutzend Handwerker seiner Vaterstadt mit Arbeiten, die er zu einem unvergleichlichen Ensemble aus kostbarer Hülle und staunenswertem Inhalt verschmolz. Sieben Jahre dauerte es, bevor der Kaufmann das vollendete Kabinett, gefüllt mit über 300 kleinen Kunstwerken, im Herbst 1617 zu Herzog Philipp II. von Pommern nach Stettin bringen konnte. Im Innern barg das Möbel mathematisch-astronomische und medizinische Instrumente, mechanische Geräte, Schreib- und Lesehilfen für den in den Wissen¬schaften dilettierenden gelehrten Fürsten, Brett- und Kartenspiele zu seinem Zeitvertreib sowie Utensilien zur Körperpflege.

1876 gelangte das Kabinett in das Kunstgewerbemuseum und teilte 1945 das Schicksal eines großen Teils seiner Sammlungen, als am Ende des 2. Weltkriegs das kostbare Gehäuse verbrannte. Der Inhalt konnte weitgehend gerettet werden. Erstmals ausführlich behandelt Erstmals ausführlich behandelt sind jetzt seine über 200 erhaltenen Instrumente und Geräte, zu deren Verständnis Hainhofer selbst mit einer Beschreibung und seiner ausführlichen Korrespondenz beigetragen hat. Durch die auf reichen Archivalien fußenden Monographien Herzog Philipps II. von Pommern und des Augsburger Kaufmanns und Agenten Philipp Hainhofers wird der Kunstschrank in den Kontext von Leben und Wirken eines geistig interessierten deutschen Fürsten und eines souveränen Unternehmers in einer spannungsvollen Zeit gestellt.
 

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