Termin

Charles Lapicque (1898-1988), le dérangeur.

Ausstellung 20.06.2009–12.10.2009

Musée d’Unterlinden, Colmar, Frankreich

Charles Lapicque war ein ausgebildeter Ingenieur und Sportliebhaber, der sich für optische Probleme und Musik begeisterte. Als Künstler war er Autodidakt, womit er bereits unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs durch eine ausgeprägte Unabhängigkeit gegenüber den vielfältigen künstlerischen Strömungen seiner Zeit auffiel.
1941 ist er einer der Theoretiker der Gruppe „Junge Maler französischer Tradition“ und übt einen großen Einfluss auf die Künstler seiner Generation aus (Bazaine, Manessier, Tal Coat u.a.) aus, von denen er sich bald durch seinen unabhängigen Geist und seine malerische Praxis unterscheidet, welche seinen Werken den Eindruck von Mobilität und Transparenz verleiht.
Sein ganzes Leben lang beschäftigt er sich mit der Frage der Gegenständlichkeit, auf die er sehr persönliche, mutige und manchmal auch verstörende Antworten findet. Denn er versucht, Lösungen abseits der von seinen Zeitgenossen eingeschlagenen Wege zu finden. So erscheint seine Gegenständlichkeit häufig an der Grenze der Abstraktion.
Die Ausstellung bietet dem Publikum die Möglichkeit, kaum erforschte Aspekte des Werks von Lapicque zu entdecken, vor allem seine ganz persönliche Art, immer wieder „neu anzufangen“. Für die ungegenständliche Malerei kann er die Rolle eines Initiators beanspruchen — seine starke Verankerung in der Wirklichkeit führt ihn jedoch immer wieder zur figurativen Darstellung zurück und macht ihn damit zum Vorreiter der gegenständlichen Bewegungen der 1970er und 80er Jahre.
In Colmar decken 60 Gemälde, von denen die meisten erstmals öffentlich gezeigt werden, und 30 Zeichnungen die weniger bekannten Aspekte eines bedeutenden Werks auf und führen die Einzigartigkeit eines Malers vor, der Farbe und Raum in den Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens gestellt hat.
 

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