Christoph Schirmers Arbeiten sind homogene Forschungsfelder, deren Erkundung beim Betrachter liegt. Ob dieser denselben Weg beschreitet, den zuvor der Maler als „Expeditionsleiter“ eingelegt hat, liegt außerhalb seines Einflusses – mit Selbstverständnis wird diese Tatsache akzeptiert, denn die Malerei und Grafik fungiert als autonomer Organismus und das mit überzeugend eindringlichen Werkresultaten.

Die Frage nach dem Wieso, die Überlegung, als Künstler heutzutage noch reüssieren zu können, beschäftigt Christoph Schirmer permanent; und seine Antwort liegt in der Herangehensweise des Forschers. Von einem Thema ausgehend, das wie ein Reflex den Wunsch der intensiven Beschäftigung in ihm auslöst, kreist er das Gebiet ein und bringt es – in seinem Fall – auf den Bildträger, Karton oder Leinwand. Der Künstler wird so zu einer Pionier-Figur, die einen Ort im Sinne des „ersten Menschen“ zum ersten Mal betritt. Wir als nachfolgende Betrachter werden unweigerlich nie denselben Fokus verinnerlichen können, werden uns aber durch die Beschäftigung mit dem Werk mit der Wahrnehmung per se auseinandersetzten. Und diese Wahrnehmung ist es – gleichsam dem Bedeutungssinn des Höhlengleichnisses entnommen – die die Kunst Schirmers ausmacht.