Termin

Das schwache Geschlecht – Neue Mannsbilder in der Kunst

Ausstellung 18.10.2013–09.02.2014

Kunstmuseum Bern, Bern, Deutschland

Wer oder was ist überhaupt ein Mann? Wie hat sich die eine Seite der Gesellschaft während der letzten vierzig Jahre definiert, reflektiert und repräsentiert? Während Künstlerinnen noch heute gerne unter der Kategorie »Geschlecht« behandelt werden, ist dies für Künstler eine neue Situation. Was die westlichen Emanzipationsbewegungen den Künstlerinnen gebracht haben – so der Befund –, ist der Freiraum, sich selbst als Subjekt zu inszenieren und frauenspezifische Themen in der Kunst zu verankern. So hat sich die feministische Bewegung in der Kunst langsam auch in den grossen Institutionen etabliert. Aber soziale und kulturelle Veränderungen gehen nie einseitig vonstatten und im gleichen Zeitraum lässt sich eine Veränderung des männlichen Rollenbildes und der Darstellung von Männlichkeit beobachten. Sie zeigt, wie sich westliche Gegenwartskünstlerinnen und Gegenwartskünstler seit den 1960er Jahren mit neuen Rollenentwürfen und Auffassungen von geschlechtlicher Norm beschäftigen.

Mit dieser Ausstellung sowie einem umfangreichen Katalog mit wissenschaftlichen (kunsthistorischen wie soziologischen) Beiträgen greift das Kunstmuseum Bern ein Themenfeld auf, das bisher immer nur vom Blickwinkel der geschlechtlichen Abweichung und der Durchbrechung der Norm reflektiert worden ist. Dies ist die erste Ausstellung, welche die Perspektive einer neuen Norm und ihres Handlungsraumes auslotet und damit gleichzeitig neueste wissenschaftliche Studien (Masculinities Studies) einbezieht.

Nachdem einige Ausstellungen in den letzten Jahren dem Geschlechterverhältnis gewidmet waren (Féminin – Masculin, Centre Georges Pompidou Paris 1995) oder dem sozialen Spielraum, der für performative Geschlechterinszenierungen vorhanden ist, (Das achte Feld, Museum Ludwig Köln 2006), richtet sich die Ausstellung im Kunstmuseum Bern auf heterosexuell codierte »Mannsbilder« in der Kunst. Die Auswahl versucht, die »Norm« mit neuen Inhalten zu füllen und so die neuen Nuancen dessen, was »Mannsein« und »Männlichkeit« heute bedeuten könnte, darzustellen.

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