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DER STEINDRUCK IM FOKUS – FINESSEN DER FARBLITHOGRAPHIE

Ausstellung 21.06.2016–11.09.2016

Käthe Kollwitz Museum Köln, Köln, Deutschland

Veranstalter: Käthe Kollwitz Museum Köln

Der Sommer im Käthe Kollwitz Museum Köln ist farbig!
Mit der späten Druckgraphik „Die Katze im Mohnfeld“ (1968) von Otto Dix in 12 noch nie gezeigten, einzelnen und kombinierten Andrucken von sieben Farbsteinen sowie mit bezaubernden Chromolithographien von Käthe Kollwitz stehen die Technik und die Finessen der Farblithographie im Mittelpunkt einer kleinen, aber feinen Kabinettausstellung.

Gezeigt werden rund 50 Exponate mit Leihgaben aus dem Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe, aus der Kölner Letter Stiftung und aus Privatbesitz, darunter auch Druckverläufe alltäglicher Gebrauchsgraphik aus der Zeit der Jahrhundertwende.


Die Lithographie – eine revolutionäre Drucktechnik
Die Lithographie (gr. Lithos „Stein“ und graphein „schreiben“) wird 1798 von Alois Senefelder (1771–1834) entwickelt. In kürzester Zeit erfährt das revolutionäre Vervielfältigungsverfahren sowohl in der Druckindustrie als auch in der bildenden Kunst „höchste Aufmerksamkeit (…) wegen der Glätte des Druckes auf dem Papier und der überraschenden Wohlfeilheit“, so eine Stimme der Zeit.

Von der neuen Technik profitiert die gesamte Alltagskultur. Bald prägen farbige Werbeanzeigen, künstlerisch gestaltete Buchtitel oder Postkarten das Bild der Konsumwelt. Daneben halten erschwingliche Reproduktionen von Kunstwerken Einzug in die Welt der „kleinen Leute“. Auch Andachtsbilder haben Konjunktur.


„Ich machte damals alle möglichen Experimente“
(Käthe Kollwitz an Heinrich Becker, 1929)

Außerdem entdecken die Künstler die Lithographie als neues Ausdrucksmittel. Käthe Kollwitz (1867–1945) ist von ihren Möglichkeiten fasziniert. Vor allem im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts experimentiert sie viel und kombiniert Radierung mit Steindruck oder präpariert Steine mit dem Schabeisen, um besondere Effekte zu erzielen.

Otto Dix (1891–1969) wendet sich 1948 nach 25 Jahren erneut der Druckgraphik zu. Bis 1969 zählt man insgesamt 208 Blätter – fast ausschließlich Lithographien: Begeistert von ihren malerischen Möglichkeiten nutzt er die Flachdrucktechnik, um Farbräume zu schaffen, die „Klänge“ bilden. Gerade im Hinblick auf Otto Dix offenbart die Ausstellung auch die enge Verbindung, ja sogar Abhängigkeit, zwischen Künstler und Drucker.


Druckvorführung im Museum
Im Rahmen der Ausstellung ist auch die historische Litho-Presse des Käthe Kollwitz Museum Köln seit langem wieder zu sehen! Mit ihr führt Walter Dohmen, Künstler und Kenner druckgraphischer Verfahren, an ausgewählten Terminen den Entstehungsprozess dieser aufwendigen Drucktechnik anschaulich vor.

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