Termin

East Side Stories. German Photographs 1950s-1980s

Ausstellung 16.01.2010–17.04.2010

Galerie Kicken Berlin OHG, Berlin, Deutschland

Mit Ursula Arnold, Sibylle Bergemann, Arno Fischer, Ute und Werner Mahler, Roger Melis, Helga Paris, Evelyn Richter sowie Gundula Schulze Eldowy sind engagierte Autorenphotographen vertreten, die außerhalb der offiziellen Sicht ihre eigenen Ausdrucksformen verwirklicht haben. Im Ausstellungsraum Kicken II wird Modephotographie von F.C. Gundlach aus dem West-Berlin der 50er und 60er Jahre gezeigt. In der Lesart der Kulturverantwortlichen der DDR galt die Photographie bis in die frühen 70er Jahre als möglichst affirmatives, idealisiertes Abbild des Lebens, nicht als künstlerisches Medium. Persönliche Sichtweisen waren nicht erwünscht. Photographien, die konsequent “im eigenen Auftrag entstanden sind, um zu dokumentieren, was (man) für bewahrenswert hielt”, wie es Evelyn Richter formuliert, blieben im Verborgenen. Arno Fischer (*1927) und Evelyn Richter (*1930) gehören in den 50er Jahren zu den Wegbereitern einer subjektiv-erzählerischen, human orientierten Photographie. Als Schlüsselfiguren der künstlerischen DDR-Photoszene, als Multiplikatoren und Lehrer an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst prägen sie eine an der sozialdokumentarischen Tradition des human interest orientierte Photokunst. Ihre Haltung verbindet soziale Anteilnahme mit dem Bekenntnis zur kritischen Beobachtung aus persönlicher Sicht, wie in Fischers Serie Situation Berlin (1953-60) aus der geteilten Stadt mit ihren symbolisch verdichteten Momentaufnahmen. Wichtige Einflüsse für die Entwicklung der unabhängigen ostdeutschen Photographie waren die Arbeit der Agentur Magnum (seit 1947), Edward Steichens Ausstellung The Family of Man (1955) und auch die radikal subjektive street photography von Robert Frank. Menschenbilder und Portraits bilden den Schwerpunkt der Ausstellung. Ursula Arnold (*1929) beobachtet ihre zuweilen melancholischen oder skurrilen Zeitgenossen in den Straßen von Berlin und Leipzig oder in der Berliner S-Bahn. Früh gab sie die bildjournalistische Arbeit auf, um keine Zugeständnisse an den von oben verordneten Enthusiasmus machen zu müssen. Helga Paris (*1938) portraitiert unangepaßte Berliner Jugendliche (1981-82) ernst und nachdenklich, ganz konzentriert auf das Individuum. Auch ihr erklärtes Ziel ist es, die Menschen in ihrem Alltag authentisch darzustellen.

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Öffnungszeiten
Di - Sa 14 - 18 Uhr

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