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Elfriede Diehl-Al Siaidi – En detail

Ausstellung 14.01.2009–06.02.2009

Haus der Unternehmensverbände, Saarbrücken, Deutschland

„Luomo dei tulipani“ – „Der Tulpenmaler“ – lautet der Titel des märchenhaften Buches von Lorenzo Marini. Diese Geschichte über den Maler Napilut (Tulipan rückwärts gelesen!) hat die Künstlerin sehr berührt und kommt ihrer Neigung, realistisch zu malen, sehr entgegen, denn der Maler Napilut malt ausschließlich Tulpen, und zwar so perfekt, dass alle Welt seine Malerei bewundert. Und so ist bei Marini zu lesen:

„Bis zu diesem Moment waren Bilder... mit den Augen betrachtet, mit dem Blick studiert, durch die Iris analysiert worden. Doch in dieser Woche, Mitte Juni... geschah etwas Seltsames. Beim Anblick von Napiluts Tulpen, nach wenigen Sekunden, weitete sich jede Nase. Mal dauerte es einen Augenblick, mal eine Minute, und die Nase weitete sich... man atmete ihn ein. Den Duft von Napiluts Tulpen. Unglaublich. Die Leute begannen mit den Augen, doch der Eindruck war so stark, dass der Genuss, die Verführung..., die Schauder zur Nase hinabstiegen... Welch ein Wahnsinn. Ein Bild mit den Augen zu betrachten und mit der Nase zu riechen. Eine nie erreichte Macht... Schauen und atmen... Napilut hatte sich selbst übertroffen. Seine Bilder dufteten. Und die Leute glaubten, es sei der Duft der Tulpen... Seine Bilder waren lebendig, duftend, ewig...“

Wenngleich Elfriede Diehl-Al Siaidi nicht nur Tulpen, sondern sich auch anderen Gegenständen widmet, etwa einer Rispe leuchtend roter Tomaten, einem rotwangigen Apfel, gelben Zitronen, einem Bund rost ansetzender Schlüssel, einer Taschenuhr oder einem grünen Glasgefäß, das Licht magisch auffängt und einen surrealen Schatten wirft, so erreicht auch sie den Betrachter nicht nur auf visueller Ebene. Wenn wir uns Gegenstände ansehen, wie sie uns so geheimnisvoll dargeboten werden, spüren wir den Drang zu Berühren, zu Erkunden, zu Riechen, zu Schmecken...

Die Künstlerin selbst gesteht, dass sie das Spiel mit Licht und Schatten liebt, denn „beide bringen Leben in meine Bilder, machen sie real.“ Mit Henry Miller stimmt sie deshalb überein, der schrieb: „In dem Augenblick, in dem man einer Sache seine volle Aufmerksamkeit schenkt – und sei es nur ein Grashalm – wird sie zu einer einzigen, wunderbaren und großartigen Welt.“

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