Galerie Barbara Thumm präsentiert im Rahmen des Gallery Weekends 2011 die britische Künstlerin Fiona Banner. In ihrer fünften Einzelausstellung in der Galerie werden vom 30. April bis Mitte Juli 2011 neue Werke Banners gezeigt.
Bereits seit 1994 beschäftigt sich die Konzeptkünstlerin Fiona Banner mit Sprache und Text als semiotisches aber auch skulpturales Gebilde sowie mit den Grenzen des sprachlichen Ausdrucks und erforscht die wechselseitige Beziehung von Bildern und Sprache.
In den neuesten Arbeiten Banners spielen Verführung und Abstoßung eine zentrale Rolle. 1999 begann Fiona Banner mit der Arbeit All The World’s Fighter Planes (1999-2009) ihre Auseinandersetzung mit Kriegsflugzeugen. In der Arbeit Harrier and Jaguar (2010), einer monumentalen Inszenierung zweier Kampfjets in der Duveens Halle der Tate Britain, kulminierte dieses Thema.
2006 brachte Fiona Banner zum ersten Mal die Themen Krieg und Pornographie in der Textarbeit Tornado Nude (2006) zusammen, in welcher sie die Beschreibung eines Aktes auf einem Flügel eines Tornado-Kampfjets anbrachte. Auch die Snoopy Figur vereint für Banner diese beiden Themen. Sie ziert als „Nose art“ – eine Bemalung oder Zeichnung auf dem Rumpf eines Luftfahrzeugs – die Flugzeugnase von Militärflugzeugen. Snoopy lebt in einer Phantasiewelt, in der er als das englische „Fliegerass des Ersten Weltkrieges“ die Welt vor dem „Roten Baron“ (Manfred von Richthofen) beschützt und wird auf einigen Jets der Britischen Luftwaffe so dargestellt. Gleichzeitig erinnert Snoopys Nase Fiona Banner an die Form einer großen Brust.
In der Galerie Barbara Thumm wird die Gegenüberstellung der beiden Themen nun weitergeführt. Gezeigt wird ein raumhoher, hochglanz polierter Flugzeugflügel. Durch die polierte Oberfläche gibt der Flügel seine wahre Natur nicht auf den ersten Blick preis, sondern bildet eine eigenständige Skulptur, in welcher sich der Betrachter spiegelt. Dieser Skulptur gegenübergestellt wird eine Installation aus 65 vermeintlichen Büchern. Banner hat über die Jahre eine Sammlung von Büchern zum Thema des Aktzeichnens zusammengetragen und deren Cover abgezeichnet. Präsentiert werden die um Buchattrappen gewickelten Umschläge in einem langen Ausstellungsregal, so dass der Besucher die sorgfältig mit Zeichnungen illustrierten Titelseiten betrachten kann.