Hermann Billing (1867-1946) gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Jugendstils in Karlsruhe und ganz Südwestdeutschland. Nach einem abgebrochenem Architekturstudium eröffnete er dank des Vermögens seiner Frau 1892 ein Architektenbüro in Karlsruhe. Das „Gesamtkunstwerk“ Baischstraße machte ihn deutschlandweit bekannt. In seinen bekanntesten Projekten, der Kunsthalle Baden-Baden und der Kunsthalle Mannheim vertrat er einen wuchtigen, lapidaren Jugendstil, der bereits zum Neoklassizismus überleitete.

Der Schweizer Architekt Karl Coelestin Moser (1860-1936) arbeitete bis 1915 auch in Karlsruhe. Nach einem Studienaufenthalt in Paris lernte er während einer Anstellung in Wiesbaden den Architekten Robert Curjel (1859-1925) kennen, mit dem er 1888 das Architekturbüro Curjel und Moser in Karlsruhe eröffnete. Curjel und Moser errangen schon bald auf dem Gebiet des Kirchenbaus Aufmerksamkeit. Kennzeichen für die meisten Gebäude der Architekten waren die Verknüpfung von stilzitierendem Historismus und Jugendstildekor.

Max Laeuger (1864-1952) war vielseitig als Grafiker, Entwerfer kunsthandwerklicher Objekte, Innen-und Gartenarchitekt, Schriftsteller, sowie als Keramiker tätig. Er gehört auch zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Werkbundes 1907. Auf den Weltausstellungen 1900 in Paris und 1904 in St. Louis wurden seine keramischen, grafischen und plastischen Arbeiten präsentiert. Mit seinen Keramiken zählt Max Laeuger zu den bedeutensten Vertretern des Jugendstils, und in diesem Zusammenhang ist sein Name als Keramiker zu einem internationalen Begriff geworden. Die Schönheit von Glasur und klarer, ausgewogener Form hatte er wesentlich in der keramischen Kunst Ostasiens und Persiens entdeckt.