Termin

Führung: Johann Anton André und Alois Senefelder - Wegbereiter der Lithographie

Führung 20.02.2011, 11:00 Uhr

Haus der Stadtgeschichte, Offenbach, Deutschland

Alois Senefelder (1771-1834) ist der Erfinder der Lithographie. Durch einen Zufall wurde Offenbach zur Wiege jenes ältesten Flachdruckverfahrens: Im Jahr 1799, auf einer Geschäftsreise nach Wien, hatte der Offenbacher Musikverleger und Notendrucker Johann Anton André (1775-1842) in einer Münchner Zeitung eine Anzeige gelesen, in welcher Senefelder das neue Verfahren bewarb. Eine Vorführung überzeugte den Geschäftsmann sofort: "75 Seiten in einer Viertelstunde, wovon immer zwei zugleich gedruckt wurden", erlaubten die äußerst günstige Lieferung von Musikalien für sechs Kreuzer je Bogen. Anton Andrés Geschäftsreise nach Wien hatte zu einem zweiten, nicht weniger folgenreichen Ergebnis geführt. Von Mozarts Ehefrau Constanze kaufte André den handschriftlichen Nachlass des Komponisten, der bis 1854 in Offenbach verwahrt blieb. Ab 1800 erschienen in unserer Stadt lithographierte Notendrucke nach Mozarts Originalmanuskripten. Senefelder selbst hatte für die Firma André die Steindruckpressen eingerichtet und Arbeiter angelernt. Zeitgleich gründete die Firma Niederlassungen in europäischen Staaten und suchte das neuen Verfahren durch Privilegien zu schützen. Allgemein wurde die Lithographie für die Wiedergabe von Künstlergraphik bedeutend. Der einstige Standort der Firma André war die Domstraße 21. In den Kellern des 1943 aufgegebenen Komplexes wurden bei jüngeren Grabungen zahlreiche lithographische Drucksteine wiedergefunden.

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