Vortrag von Prof. Dr. Christoph Wagner, Universität Regensburg im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung "GOYA. Groteske und Karneval".
In dem Radierzyklus Desastres de la Guerra hielt Goya in schonungsloser
Offenheit die Grausamkeiten des Infernos fest, das Spanien zu Beginn des 19. Jahrhunderts heimsuchte: die Invasion der französischen Truppen, das Elend, den Hunger und die Verzweiflung des Volkes, die Arroganz der Eroberer und der brutale
Widerstand der Spanier. Die Desastres zeigen: Es ist ein Krieg von allen gegen alle. Gerade Goyas Kriegs- und Todesthematik stellt in der Heftigkeit, aber auch in der Aufrichtigkeit des Dargestellten eine besondere Herausforderung für den heutigen Betrachter dar,besitzen Goyas Darstellungen doch eine erschreckende Aktualität.
Kein Künstler bündelte so eindrucksvoll die epochale Transformation bildlicher Opferikonografien um 1800 wie der Maler Francisco de Goya. Diesen Aspekt nimmt der Vortrag von Christoph Wagner,Kunsthistoriker und Professor an der Universität Regensburg,in den Blick. In bildwissenschaftlichen Perspektiven weist er die
Aktualität von Goyas Schreckensbildern nach. Im Anschluss an
den Vortrag besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Der Eintritt in die Ausstellung berechtigt zur Teilnahme am Vortrag.