Das Schaffen von Gustav Wölkl wird von nachtseitigen Themen, von Mythen und Mysterien, von Tod und Weltuntergang beherrscht. Er ist ein Maler, der sein Lebensthema bereits in jungen Jahren gefunden hat und seitdem nicht müde wird, daran zu arbeiten. In fein abgestimmten Lasuren entwirft er farblich sorgsam inszenierte Bilder von subtiler Ästhetik, die gleichwohl dem Betrachter ein hohes Maß an Gleichmut im besten Sinne abverlangen, will er sich von der darin ausgedrückten Lust an der Schönheit der Letzten Dinge nicht erdrücken lassen.

Seit jeher bieten die Schriften Friedrich Nietzsches oder die Musik Richard Wagners wesentliche Inspirationsquellen für Wölkls Malerei. Das gleiche gilt für die Welt germanischer Sagen und Mythen oder die von Dämonen und Teufeln, mit der sich übrigens auch ein Albrecht Dürer oder ein Hans Baldung Grien ebenfalls künstlerisch auseinandergesetzt haben. Bei aller Stetigkeit des künstlerischen Ausdrucks lässt sich in den letzten 30 Jahren doch eine Entwicklung jenseits der reinen malerischen Delikatesse feststellen: Hatten Wölkls Bilder anfangs noch eher illustrativen Charakter, so dringen sie seit Jahren zum Wesen der dargestellten Themen an sich vor. Sie haben den gelehrten Ballast aus Literatur, Musik oder Mystik abgeworfen und stehen für sich.