Termin

Hamlet Syndrom - Schädelstätten

Ausstellung 23.09.2011–11.11.2011

Marburger Kunstverein, Marburg, Deutschland

Es herrscht Totenkopf-Konjunktur: Schädel, wohin man schaut. Einst als letztes menschliches Überbleibsel zum erhabenen Symbol von Vergänglichkeit stilisiert, ist der Totenkopf heute einer umfassenden kommerziellen Resteverwertung anheim gefallen: zum Ornament verschlissen, deformiert zum Nippes, omnipräsent im Kleidungsverhalten von Prominenten und Underdogs, als Standard-Requisit geschätzt von Affirmativen wie Widerständlern jeglicher Couleur.

Der Marburger Kunstverein will mit der thematischen Ausstellung „Hamlet Syndrom“ Möglichkeiten zeigen, eine vielfältig ausdifferenzierte Totenkopf-Ikonografie als Instrument zeitgemäßer Bildaussagen zu nutzen. Das dauerhafte Zeichen des Vergänglichen kommt in Arbeiten aus Malerei, Grafik, Plastik, Fotografie und Installation als zentrales Thema oder als hintergründige Komponente eines Bildentwurfs zum Einsatz: Vom tragischen memento mori als Fortschreibung der Stillleben-Tradition bis zu naturwissenschaftlichen Reflexionen, vom flächendeckenden Motiv bis zur beiläufigen Signatur, vom spielerisch eingesetzten Element bis zur kalkulierten Respektlosigkeit reichen die künstlerischen Antworten auf die Fragen um Sein oder Nichtsein. Im Zentrum der Schau steht Josefh Dellegs ausgreifende Installation „Das Lager“. Mit ihr lotet der Künstler den Assoziationsrahmen zwischen Katakombe und Depot, Archiv und Gedenkort vieldeutig aus.

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