Die Ausstellung präsentiert bisher kaum gezeigte Arbeiten aus dem Besitz der Gemeinde Eningen. Die Auswahl zeigt an Hand wichtiger Werke sowie seltener Einzelstücke einen Querschnitt durch das Schaffen des Künstlers.

Grieshabers Name ist mit der Achalm untrennbar verbunden. Dort lebte und arbeitete er viele Jahrzehnte, dort entstand der Großteil seiner national und international beachteten Holzschnitte. Von seinem Atelier an der Achalm blickte Grieshaber direkt auf den Albtrauf, hatte die Schwünge und Brüche der Bergketten täglich vor Augen. Über Jahrzehnte nahm er dieses Thema unter verschiedenen Gesichtspunkten immer von Neuem auf. So schuf er 1936 die Mappe „The Swabian Alb – a book of woodcuts“. 1964 veröffentlichte er den Zyklus „Osterritt“, in dem er seine Reise zu Pferde über die Alb zu seinem Geburtsort Rot an der Rot illustrierte. 1973 widmete er einen seiner „Engel der Geschichte“ der von Landwirtschaft und Umweltzerstörung bedrohten Wacholderalb.

Doch nichts lag Grieshaber ferner, als ein Heimatkünstler zu sein. Die Alb war ein kleiner, wenngleich wichtiger Teil seines weltumfassenden künstlerischen Universums. Trotz seines abgeschiedenen Domizils verfolgte der „Vieux“ die Geschehnisse in der Welt aufmerksam, reflektierte zeitgenössische Kunstströmungen und engagierte sich in einem Maße politisch, wie es in der bundesdeutschen Kunstlandschaft wohl einmalig war.