Heinrich Friedrich Füger ist der berühmteste Künstler seiner Heimatstadt Heilbronn. In seiner Heimatstadt kann der Maler und Zeichner neu entdeckt werden. Die Kunsthalle Vogelmann würdigt den Künstler in der ersten umfassenden und grundlegenden Retrospektive überhaupt. Mit rund 80 Werken spannt die Ausstellung den Bogen von virtuosen, vom Rokoko inspirierten Porträtminiaturen über großformatige klassizistische Historienbilder bis zu den frührealistischen Selbst- und Familienbildnissen Fügers. Dadurch wird eine schillernde Persönlichkeit greifbar, die von der Zeit der Aufklärung maßgeblich geprägt wurde.

Der Ausstellungstitel »Zwischen Genie und Akademie« greift ein Spannungsfeld auf, das sich in Leben und Werk des Künstlers widerspiegelt. Überzeugt von den Idealen der Aufklärung vertrat Füger als Direktor der Wiener Akademie eine klassizistische Kunstauffassung. Dennoch war er kein dogmatischer Verfechter der strengen akademischen Regeln; sein Streben nach Originalität zeigt sich vor allem in seinen Selbst- und Familienporträts. Fügers Werk erschließt sich dem Betrachter als komplexes Dokument einer Wendezeit, die von aufklärerischen Ideen und geistesgeschichtlichen und sozialen Umbrüchen gekennzeichnet war. 

Um ihm wieder den gebührenden Rang und die entsprechende kunsthistorische Bedeutung zu zuweisen, präsentiert die Kunsthalle Vogelmann eine Übersichtsausstellung mit herausragenden Einzelwerken.