Termin

Hubert Kiecol - Separee public

Ausstellung 16.05.2009–16.08.2009

Saarlandmuseum, Saarbrücken, Deutschland

Das Saarlandmuseum zeigt bis zum 16. August 2009 mit der Ausstellung „Separee public“ Arbeiten des Bildhauers Hubert Kiecol, der eine der wichtigsten Positionen zeitgenössischer Skulptur vertritt. Präsentiert werden Arbeiten aus den letzten dreißig Jahren: von seinen berühmten Betonhäusern im Miniaturformat zu Beginn der 1980er Jahre, über teils enorm raumgreifende Skulpturen aus Stahl und Glas bis hin zu jüngst entstandenen Werken, zusätzlich ergänzt durch Arbeiten auf Papier.

Klarheit und eine reduzierte Formensprache zeichnen das Werk von Hubert Kiecol aus. In seinem Schaffen bezieht sich der Künstler auf Motive und Materialien aus dem Bereich der Architektur, die er aus ihrem rein funktionalen, gewohnten Kontext herauslöst. Beton, Holz, Stahl und Glas verleihen den formal streng gestalteten Arbeiten eine Wirkung schlichter Größe und auf den ersten Blick eine scheinbare Nüchternheit und Eindeutigkeit.

Bei aller Vereinfachung und Abstrahierung bleiben die grundlegenden Formen stets erkennbar. So muten die frühen Betonskulpturen – Häuser, Treppen, Stelen – wie im Maßstab verkleinerte, architektonische Archetypen an. Im Kontrast zu diesen geschlossenen, kompakten Skulpturen stehen die großformatigen Werke aus Glas und Stahl. An Glashäuser oder Fensterelemente erinnernd, bestechen sie durch ihre Transparenz und Leichtigkeit und öffnen sich dem umliegenden Raum.

Durch die Titel entstehen häufig Kontraste, die den Betrachter zu einer neuen Wahrnehmung führen: „Morgen oder Übermorgen“, eine Plastik aus dem Jahr 2007, wirkt auf den ersten Blick wie eine Fensterfront, die sich aus verschiedenen Fensterelementen zusammensetzt. Erst auf den zweiten Blick stutzt der Betrachter, erkennt waagerechte Fensterelemente, das Fehlen von Fenstergriffen.

Die Werke entziehen sich trotz ihrer vertrauten Formen und Gestalt einer vorschnellen Bestimmung und eingrenzenden Festlegung. Die sprechenden, teils poetischen Titel unterstreichen diesen Eindruck. Im Unterschied zum strengen Minimalismus verleiht der Künstler seinen Skulpturen eine Zeichenhaftigkeit, die über den bloßen Gegenstand hinausweist. Sein Œuvre reflektiert die Auseinandersetzung mit Architektur und räumlicher Wahrnehmung und changiert zwischen Innen und Außen, Schwere und Leichtigkeit, Offen- und Geschlossenheit. So entsteht ein weiterer Raum für Assoziationen.

Hubert Kiecol ist 1950 in Bremen geboren und lebt in Köln. Der Künstler ist lehrender Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie und Wolfgang-Hahn-Preisträger des Jahres 2000.

-->Begleitend erscheint ein Katalog.

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