Gleich einem Atlas mit Fotografien und unveröffentlichten Texten, mit geografischen und anthropologischen Bezugspunkte nahm das bereits wenige Jahre nach dem Tod Pasolinis veröffentlichte Buch Pier Paolo Pasolini: corpi e luoghi (1981) eine erste Kartierung des »Kosmos Pasolini« vor. Wenn im Rahmen der Tagung Pier Paolo Pasolini: Image, Body, Site / Immagine, corpo, luogo der Dichter erneut betrachtet werden soll, so gilt es das bildnerische Werk Pasolinis mit den bereits bekannten theoretischen und historischen Konzepten in einen Dialog zu setzen: In ihren semantischen Wechselbeziehungen sind die Möglichkeiten der Verknüpfung von Bild, Körper und Ort nahezu unerschöpflich. Die Vorträge der Sektionen Image, Space/Site und Image, Body eröffnen auf diese Weise neue Perspektiven auf die Imaginationen Pasolinis zwischen Lyrik, Prosa, Theater und Kino.

Vor diesem Hintergrund beschreitet die Tagung neue Wege: Einerseits vermag sie es die historische Bedeutung des Werkes Pasolinis neu herauszustellen und seine Besonderheit für das 20. Jahrhundert zu umschreiben. Andererseits fragt sie nach der Aktualität Pier Paolo Pasolinis und beleuchtet dabei weniger bekannte Aspekte von Werk und Person des Dichters und Filmregisseurs.