Termin

Konferenz: Himmelsstriche. Klima in Kunst, Literatur und Wissenschaft um 1800

Tagungen und Symposien 22.01.2015–23.01.2015

IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften, Wien, Österreich

Am Ende des 18. Jahrhunderts tritt neben die in der Antike entstandene Klima-
Klima ist ein schwieriger Gegenstand des Wissens: Als ein „Hyperobjekt“, das uns umfängt und durchdringt, übersteigt es die gängigen Kategorien des Erkennens und Denkens. Es lohnt sich daher, einen dezidiert kulturwissenschaftlichen Blick auf die historische Geburtsstunde des modernen Wissens vom Klima zu werfen.

Anthropologie, die in lokalen klimatischen Verhältnissen die Erklärung für die Unterschiede der Kulturen und Mentalitäten gesucht hatte, eine fundamentale Historisierung des Klimas. Die entstehende Geologie eines Buffon, Cuvier oder Lyell erkennt im Klima ein nicht mehr lokales, sondern das globale Prinzip einer sich wandelnden Urgeschichte der Erde. Damit eröffnet sich nicht nur eine Perspektive auf die abgründige Tiefenzeit der Erde, sondern auf die grundlegende Geschichtlichkeit der Natur. Vor dem Hintergrund der heterogenen Wissensgeschichte des Klimas in Anthropologie, Geologie und Meteorologie um 1800 wird es in dieser Tagung vor allem um die fiktiven Darstellungen gehen, die die Umbrüche der Klimageschichte in konkrete ästhetische Bilder und Geschichten umsetzen. Mit der Entdeckung einer Natur, die fundamentalen Wandlungen unterworfen ist, aber auch vom Menschen ebenso fundamental verändert werden kann, zielen Wissenschaft, Kunst und Literatur um 1800 auf einen Gegenstand, der bis heute die menschliche Erkenntnisfähigkeit herausfordert und sich ihr zugleich entzieht.

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