Termin

Mythos Burg

Ausstellung 08.07.2010–07.11.2010

Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, Deutschland

Trutzige Mauern, imposante Bergfriede, prunkvolle Säle als Zeichen für Wehrhaftigkeit, Macht und ritterliches Leben prägen den »Mythos Burg« bis in die Gegenwart. Das heutige Bild von der Burg ist eng verknüpft mit der Burgenrenaissance des 19. Jahrhunderts, den Märchenschlössern Ludwigs II. und den romantischen Reisebeschreibungen englischer Rheintouristen. Doch die Verklärung der Burg beginnt bereits im Mittelalter, angefangen von der Gralsburg im »Parzival« über die Frau als allegorisches Liebesschloss im »Rosenroman« bis hin zu Luthers »Ein feste Burg ist unser Gott«.

Die mythische Überhöhung der Burg prägte schon im Mittelalter die Gestaltung von Alltagsgegenständen. Auf Siegeln und Grabplatten lassen sich Herrscher als ideale Ritter darstellen, Wandteppiche, Fresken und Buchminiaturen zeigen das vollkommene höfische Leben vom Kampf bis zur Erotik, das sich in und vor der Burg abspielt. Doch weder diese Darstellungen noch stereotype Klagen über den elenden Alltag zeichnen ein realistisches Abbild des Lebens auf der Burg. Die tatsächlichen Lebensbedingen waren wesentlich facettenreicher als oft angenommen, ebenso wie die Rolle der Burg in ihrer über tausendjährigen Geschichte zwischen Adelswohnsitz, Herrschaftssymbol und Ausflugsziel.

Die Ausstellung widmet sich den Ursprüngen und der Entwicklung des heutigen Burgenbildes in seiner ganzen Bandbreite auf der Basis neuester Forschungserkenntnisse. Präsentiert werden rund 300 teilweise noch nie gezeigte Objekte aus eigenen Beständen, ergänzt durch Leihgaben internationaler Sammlungen. In der Verbindung von herausragenden Ausstellungsobjekten und neuesten Forschungsergebnissen entsteht erstmals ein Panorama des »Mythos Burg« durch die Jahrhunderte vom Mittelalter bis zur Gegenwart.

Diese Seite teilen

Besuchen Sie uns