Ausstellung 30.08.2014–01.11.2014
„Es war einmal …“ oder „Eines Tages…“: Mit solchen Worten beginnen Märchen in der Regel. Sie evozieren weit zurückliegende Epochen oder eine unbestimmte Zukunft, in der eine Erzählung stattgefunden hat oder stattfinden wird – nicht als Fiktion, sondern, zumindest in der kindlichen Phantasie, als Tatsachenbericht. Es wird eine andere Realität beschworen, die in Bezug steht zur eigenen Wirklichkeitserfahrung, diese aber durch das Aufheben rationaler Gesetzmässigkeiten radikal erweitert. Märchen haben daher zugleich etwas zutiefst Beunruhigendes und Befreiendes. Gleiches gilt für die gezeichneten „Geschichten“ des bulgarischen Künstlers Nedko Solakov (*1957), die als zart lavierte Bild-Text-Kombinationen in oft mehrteiligen Zeichnungszyklen entstehen wie aktuell beispielsweise in Attempts (2013) oder Routines (2014).