Termin

Normalzustand. Undergroundfilm zwischen Punk und Kunstakademie

Ausstellung 18.09.2017–22.10.2017

Lenbachhaus, München, Deutschland

Die Punkbewegung in Deutschland war auch eine Filmbewegung. Ab den späten 70er Jahren formierten sich von Bielefeld, Bonn und Düsseldorf bis West- und Ostberlin lokale Filmszenen. Super8, ein Schmalfilmformat für den Hausgebrauch, spielte in dieser Entwicklung eine entscheidende Rolle. Es war ebenso günstig in der Anschaffung wie einfach in der Bedienung und fand dementsprechenden Anklang. In Westberlin entstanden bald alternative Kinos, die sich auf Super8 und andere experimentelle Formate spezialisierten. Der eigentliche Ort der alternativen Filmformen blieb jedoch der zwanglosere Kontext der Bars und Musikclubs. Im SO36, dem damals polemisch diskutierten und umkämpften Ort der Westberliner Punk- und Anarchoszene, organisierte Künstler Martin Kippenberger 1979 das N.Y. Narrativ Film Festival, über das Kontakte mit der New Yorker Underground Filmszene geknüpft wurden. Die Ausstellung vereint eine Auswahl von UndergroundFilmen aus Deutschland und den Vereinigten Staaten aus den späten 70er bis 90er Jahren und somit aus zwei Szenen, die sich trotz gemeinsamer Feindbilder (allen voran die Mainstream Filmproduktion) stark voneinander unterscheiden. Auf beiden Seiten des Atlantiks bediente man sich bei den unterschiedlichsten Genres wie dem Amateurfilm, dem HomeMovie und dem Horror- und Experimentalfilmgenre. USProduzenten wie Nick Zedd konnten zudem auf eine mehrere jahrzehntealte amerikanische UndergroundFilmtradition zurückgreifen, deren Hang zum Camp sie zu neuen absurden Höhen trieben.

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