Für den Ausstellungsraum entwickelt die Künstlerin eine mehrteilige, auf die besondere Architektur des KIT zugeschnittene Rauminstallation. Sie setzt sich in Form von Lichtprojektionen, Videos und Objekten mit Begrenzungen und ihren Berührungspunkten auseinander. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Erfahrung der Welt durch die Sinne.
Tast- und Sehsinn werden einander meist gegenübergestellt und sind geprägt von begrifflichen Gegensätzen: das Sehen wird dem Fernen und Abstrakten zugeordnet, während der Tastsinn dem Konkreten und Sinnlichen entspricht. Doch auf welche Weise hängen Sehen und Berühren zusammen? Wie könnte eine räumliche Wahrnehmung aussehen, die auf Unschärfe beruht?
Ausgehend von diesen Fragen macht die Künstlerin das KIT zum experimentellen Raum, in dem der Besucher am Rand zwischen den Wahrnehmungsebenen entlangschreitet. Die Ausstellung gleicht einem Parcours, der von einer weißen Linie durchzogen wird, die als Klammer für die einzelnen Arbeiten dient. Durch Interventionen in Form von Lichtprojektionen werden Raum- und Blickachsen verschoben – Wände verschwinden und versetzen den Tunnel in einen Schwebezustand.