Neue großformatige Aquarelle von Peter Holl (geb. 1971) bestimmen das Herbstprogramm der Galerie Wehr. Holl versteht es mit fotografischem Auge, geheimnisvolle Stimmungen zu erzeugen, und zugleich die Alltäglichkeit eines Fensterausblicks zu bewahren. Der Heilbronner Künstler, einst Schüler bei Baumgartl, Michou und Chevalier, ließ sich von Orten – Interieurs wie Städten – inspirieren und schuf Licht- und Schattenschauspiele, die von den Kanten und Linien des architektonischen Motivs im Zaum einer höheren Ordnung gehalten werden. In manchen Arbeiten geht dann doch der Gaul der Phantasie mit ihm durch und es entsteht ein Bild, das in der Technik der Wasser-Farbe Regentropfen auf einer Fensterscheibe zeigt (»Berlin«) – eine besondere Herausforderung für den Perfektionisten Holl und eine wunderbar leichte Reflexion über das Aquarell. Warum auf anderen Motiven allerdings Deckfarbenkreise auftauchen (»Tapete«), die diese Technik untergraben, ist nicht recht nachvollziehbar.