Die aus elektronischen Bauteilen bestehenden Skulpturen, Wandobjekte und Installationen reagieren auf Bewegungen und Schallimpulse des Betrachters.Er wird aus seiner Passivität herausgelockt und wird zum spielenden Akteur. Das von ihm beeinflusste Objekt antwortet mit Bewegung, Klang oder Licht. Die zwischen Subjekt und Objekt entstehende Interaktion hat eine zeitliche Dimension. Wie das Hören von Musik oder das Betrachten von Bildern, deren Inhalt sich nur dem zunächst neugierigen,dann explorierenden Betrachter erschliesst, ist dieWahrnehmung dieses Prozesses die eigentlich ästhetische Erfahrung. Findet beim Betrachten von Bildern geistige Bewegung im Kopf statt, so ist hier zusätzlich physische Bewegung notwendig. Nach Jean Jacques Rousseau ist es «die Bewegung, durch die wir lernen, dass es Dinge ausser uns gibt, und es ist nur unsere eigene Bewegung, durch die wir uns die Idee des Raumes erwerben, die ersten Lehrer der Philosophie sind unsere Füsse, Hände und Augen». Aber auch das Objekt bewegt sich: Es ändert sein Verhalten. Seine dynamische Reaktions-Struktur hat beispielsweise Eigenschaften wie schneller und langsamer, zögernd, aufbrausend und verstummend, leiser oder lauter, wobei deren Veränderungen wesentlich vom Verhalten des Betrachters abhängen. Wobei erst im Prozess von actio et reactio, im Wechselspiel von Hervorbringen und Empfangen, der Betrachter das Verhalten des Objekts erfahren kann. Ohne Betrachter ist das Werk tot. Das Werk besteht nicht als fertiges dauerhaftes Produkt, sondern als vergängliches endliches Ereignis.