Diskussion 04.07.2014, 19:00 Uhr
Kein anderes Thema hat in vergleichbarer Weise wie der „Fall Gurlitt“ das Feuilleton der letzten Monate dominiert. Vor allem eines haben die tagesaktuellen Debatten um Restitutionen, Provenienzen, Werkverzeichnisse oder Looted Art immer wieder gezeigt: Die Institutionen wie der Kunsthandel, die Museen, aber auch die Universitäten, weiterhin die öffentlichen Medien sind auf höchst unterschiedliche Weise darauf vorbereitet, sich kompetent zu den an sie gestellten und mit immer größerer Intensität vorgetragenen Fragen zu äußern. Das nimmt der Verband Deutscher Kunsthistoriker e.V. zum Anlass, eine Podiumsdiskussion einzuberufen. Es gilt kritisch und selbstkritisch danach zu fragen, wie das Fach Kunstgeschichte angemessen auf diese Fragen reagieren kann, auf die es bislang nur unzureichend zu antworten in der Lage ist. Können etwa neue Studiengänge oder zumindest Studienmodule wie solche zur Provenienzforschung neben den kunsthistorischen Kompetenzen im engeren Sinne etwa auch juristische und ethische Aspekte vermitteln? Wie kann angesichts der weitgehend theoretischen Ausrichtung des Faches in den letzten Jahrzehnten wieder eine Nähe zum „Original“ hergestellt werden, welche den Studierenden überhaupt erst das nötige Wissen zur Beurteilung der Werke vermittelt? Und wie kann schließlich eine Forschung am Objekt unabhängig von wirtschaftlichen und politischen Vorgaben ausgerichtet sein? Die Bonner Veranstaltung versteht sich als ein Auftakt für diese notwendige Diskussion.
Veranstaltungsort:
Universitätsclub Bonn e.V.
Wolfgang Paul-Saal
Konviktstr. 9
53113 Bonn