Die amerikanische Künstlerin Rajkamal Kahlon arbeitet mit dem Bildmaterial des Kolonialismus: Über ‚rassekundliche‘ und ethnographische Bücher, Bildtafeln oder kolonialmilitärische Strategiebücher nähert sie sich, manchmal spielerisch, manchmal ernst und nachdenklich, der Frage nach dem Recht auf eigene Selbst-Repräsentation und einer Spiegelung der Positionen an. In ihrem differenzierten zeichnerischen und malerischen Herangehen an das Bildrepertoire grotesker, pathologisierter und kriminalisierter Körper zeigt sie Blickwechsel in kolonial geprägten Räumen und historischen Epochen auf. Ihre Arbeiten überdenken die Art und Weise, wie wir individuell und als Gesellschaft auf Bilder schauen. Dabei entwickelt die Künstlerin eine eigene, faszinierende, vielleicht postkolonial zu nennende Ästhetik.