Sean Hemmerles Arbeiten sind ein fesselndes Beispiel zeitgenössischer Porträtkunst und zugleich intelligente visuelle Manifestation der Realität mit all ihren Konsequenzen. Die Porträtserie THEM ist eine Reaktion auf die politische Atmosphäre in den Vereinigten Staaten nach den Anschlägen des 11. September 2001. Nachdem Hemmerle die erschütternden Ereignisse dokumentiert hatte, empfand er die Notwendigkeit, Dinge von Wert darzustellen. Aus diesem Grund entschied er sich, Mienenfelder, Kampfgebiete und die umgebende Architektur in Afghanistan und im Irak in den Jahren 2002 und 2003 zu fotografieren. Nach und nach fertigte Hemmerle aber schwarz-weiß Bildnisse derjenigen Menschen an, denen er auf der Straße begegnete. Diese feinfühligen Porträts zeigen Individuen und fallen so durch das in den vereinigten Staaten in der kollektiven Wahrnehmung geprägte Raster, das Fremde in Kategorien einordnet – in diesem Fall der Fremde als Feind.