Termin

Soul Train – Positionen der Zeichnung

Ausstellung 20.05.2011–26.06.2011

Kunstgalerie Fürth, Fürth, Deutschland

Hermetik, Reduktion, Strenge und Systematik sind Gemeinsamkeiten der drei Künstlerinnen Christine Leins, Susanne Roth, Anita Stöhr-Weber.

Für das gesamtes Werk von Christine Leins bestimmend wurde die Technik der Punktlasur, in der unzählige übereinander gelagerte Schichten transparenter Punkte die Form konstituieren. Gemäß der Definition Hegels als „Nichts des Raumes ist der Punkt, begrifflich rigoros aufgefaßt, gestaltlos, von aller Sinnlichkeit auf ewig geschieden. Eben dadurch kann er zur Metapher werden - zur Metapher der Verborgenheit des Anfangs.

Susanne Roth bricht mit den üblichen Vorstellungen und befreit das Papier von seiner zweckbehafteten, dienenden Rolle als Zeichen- bzw. Schriftträger. Sie zwingt ihr Material nicht in dessen logische Funktion, sondern ermöglicht ihm ein Eigenleben. Das Papier lebt mit all seinen Materialeigenschaften auf und präsentiert sich entweder stumpf in staubig spröder Faserigkeit oder schimmernd auf Hochglanz poliert. Die oft als Irritationen der Papieroberfläche oder Materialmängel zurückgewiesenen Risse, Vergilbungsflecken oder Knitterfalten bezeugen nun die Lebendigkeit der einzelnen Bögen.

Die Arbeiten von Anita Stöhr-Weber sind stets ein Spiel mit den bildnerischen Mitteln und unserer Bildwahrnehmung. Mit absoluter Konsequenz vollzieht Stöhr-Weber die Demontage des traditionellen Tafelbildes und wagt den Schritt zu größter Reduktion: ihre vom Bildträger abgezogenen Farbhäute bestehen nur mehr aus Pigment und Bindemittel, haben die Stofflichkeit des Bildes nahezu vollständig verloren und reflektieren nichts als die Vorstellung, die wir von einem Gemälde haben.

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