Steffi Weigels "Schlachtenbummler" sind zeitlos. Einige von ihnen haben ihre Lebensschlachten längst geschlagen, andere stehen noch ganz am Anfang ihres Lebens. Sie alle haben eine Geschichte zu erzählen, die unabhängig von Zeit - von Leben oder Tod - ist. Als Malerin fragt sich Steffi Weigel, wie laut oder leise, wie scharf oder unscharf, wie zufällig oder kontrolliert das Bild sein darf, damit es seine Lebendigkeit nicht verliert. Sie nutzt den Augenblick der Entstehung und bearbeitet ihre Figuren nicht unnötig lange. Denn nur beim ersten Mal(en) bleibt sie ihrer Intuition treu und zugleich die Ursprünglichkeit spürbar und das Erstaunen erhalten.
So entstehen grünliche Portraits von Menschen nach Fotos längst vergangener Tage: Ganz zart setzen sich hier die Gesichter vom weißen Papier ab. So zart, dass sie mehr Wasser sind als Farbe. Bei ihnen ist die Körperlichkeit vor allem Empfindung. Parallel dazu zeigt Steffi Weigel Szenen, die verwirren: pinke Himmel, die wie Euter in Richtung Erde tropfen, oder Kinder in Begleitung alternder Löwen.

In der Ausstellung "Schlachtenbummler" erleben wir das Beieinandersein von Leben und Tod, den Körper als Ausdruck von Energie und Emotion. Ähnlich wie im Butoh, dessen Gründer Tatsumi Hijikata uns rät: "Vergessen Sie nicht, den Versuch zu machen, mit Ihren Toten zusammenzuleben. Dann werden Ihre Mahlzeiten mit dem geheimen Geschmack des Todes gewürzt sein und Ihnen besser munden als bisher."
 

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Die Vernissage findet am Freitag, den 02. Oktober 2009 ab 19 Uhr statt.