Termin

Susanne Wehr und Sabine Wild - naked

Ausstellung 08.04.2011–20.05.2011

Galerie en passant, Berlin, Deutschland

Die aktuelle Ausstellung von Susanne Wehr und Sabine Wild in der Galerie en passant trägt den schlichten und Aufmerksamkeit provozierenden Titel „naked“. Beide Berliner Künstlerinnen zeigen eine Auswahl fotografischer Arbeiten, in denen das Thema der „Entblößung“ im Mittelpunkt steht. Dabei konzentriert sich Susanne Wehr auf Motive des menschlichen Körpers und Sabine Wild auf Stadtaufnahmen.

In Susanne Wehrs Fotografien nackter weiblicher Körper wird die Abstraktion der Körperlichkeit betont. Dabei interessieren die Künstlerin weniger erotisch-verführerische Darstellungen, vielmehr hebt Susanne Wehr sehr sinnliche Details hervor und präsentiert anonymisierte Körper, die Nacktheit und Individualität durch ein Wechselspiel von Verhüllen bzw. Entblößen der Körper und Gesichter thematisieren. Die aus privaten Kontexten stammenden Fotografien aus der Sammlung der Künstlerin (volks-bild.com) offenbaren einen einzigartigen Blick auf erotische Privatfotografien.

Sabine Wild präsentiert eine Auswahl von Aufnahmen, in deren Fokus Architekturkonglomerate von Hochhäusern stehen. Partielle Unschärfen lassen die Fotografien – teilweise aus dem Helikopter aufgenommen – skelettartig und rasant erscheinen. Dabei wirken die menschenleeren, hochtechnisierten Wohn- und Arbeitsorte alles andere als wirtlich. New York, Chicago, Shanghai – diese Städte ähneln sich und erscheinen austauschbar. Sabine Wild thematisiert mit ihren Arbeiten den homologisierenden, alles gleich und damit beliebig machenden Effekt der Globalisierung.

Beide Künstlerinnen erreichen mit unterschiedlichen Mitteln im Medium der Fotografie die Aufhebung der dualistischen Opposition von Abstraktion und (figurativer) Körperlichkeit. Der Begriff „Nacktheit“ ist dabei sowohl im wörtlichen Sinn (bei Susanne Wehr) als auch im übertragenen Sinn (bei Sabine Wild) zu verstehen. Somit sind die gezeigten Arbeiten gleichermaßen ein Appell an Emotionalität und Rationalität, Gefühl und Verstand des Betrachters.

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