Termin

Ulrik Heltoft - Kabinet

Ausstellung 13.02.2014–30.03.2014

Secession, Wien, Österreich

Die Filme und Fotografien des dänischen Künstlers Ulrik Heltoft wirken auf subtile Weise mysteriös. Ausgehend von literarischen Erzählungen oder wissenschaftlichen Quellen lotet er in seinen Werken vielfach die konzeptuellen und ästhetischen Möglichkeiten spezifischer Techniken aus, bewahrt aber trotz seiner medialen Experimente stets eine klare und brillante Fotoqualität.

Für seine Ausstellung in der Secession hat Heltoft einen neuen Film, Kabinet, entwickelt. Er basiert auf der oft verfilmten sozialkritischen Erzählung »Eine Weihnachtsgeschichte« von Charles Dickens. Heltoft, der wie in vielen seiner Filme auch in diesem alle Rollen spielt, fokussiert auf die dreifache Begegnung mit dem eigenen Geist. Der Protagonist trifft auf sich selbst in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beziehungsweise auf sich als jungen Mann, auf sein heutiges Ich und auf jenen Mann, zu dem er sich entwickeln mag. Während sich die Aufnahmen mit dem Hauptakteur in allen drei Akten wiederholen, verändert sich bei seinem jeweiligen Gegenüber mit dem Erscheinungsbild auch die räumliche Position: Der Geist der Vergangenheit zeigt sich der Kamera direkt zugewandt, der der Gegenwart hingegen ist nur von hinten zu sehen, und jener der Zukunft wandert durch den Raum und singt mit synthetischer Stimme »Daisy Bell«, jenes Lied, das der intelligente Computer HAL in Kubricks Science-Fiction-Film 2001: A Space Odyssey singt, während er bei seiner Deaktivierung den Verstand verliert.

Im Dialog mit dem Film Kabinet zeigt Heltoft vier Fotografien, in denen die Paradoxien der Wahrnehmung von Zeit sowie die Thematik der Vergänglichkeit und Wiederholung wieder aufgegriffen werden. Sie zeigen eine Sonnenuhr kurz vor zwölf, zwei Männer im Schnee, ein Porträt des amerikanischen Literaturwissenschaftlers Harold Bloom und die in Flammen aufgehende Warnung Mane Thecel Phares.

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