Vanessa Winship erhielt ihre Ausbildung in den 80er Jahren an der Polytechnic of Central London in einer Zeit, als die fotografische Arbeit und die kulturellen Studien stark vom postmodernen Gedankengut durchdrungen waren. Dieser Einfluss spiegelt sich im Wunsch der Künstlerin wider, den potentiellen dokumentarischen Inhalt ihrer Fotografien so weit wie möglich auszublenden und Körper zu konzentrieren. Ihre Schwarz-Weiß-Fotografien sind eine Antwort auf die Wahrnehmung der unerschütterlichen Wahrheit der Fotografie. Die Wahl der Schwarz-Weiß-Technik hängt zudem eng mit einer freiwilligen Abkehr von der Fotografie als Chronik zusammen und stellt nach Aussage der Künstlerin „ein wundervolles Instrument der Abstraktion dar, das es uns gestattet, uns zwischen Zeit und Erinnerung aufzuhalten“.