Ruth Negendanck hat sich intensiv mit den deutschen Künstlerkolonien beschäftigt. In ihrem aktuellen Buch, das die Grundlage für den Vortrag bildet, beschreibt sie die Künstlerlandschaft Chiemsee. Für deren Entstehung war München ein wichtiger Faktor; die Stadt entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einer prosperierenden Metropole und einer international renommierten Kunststadt. Der Chiemsee galt den Malern als ländlicher Rückzugsort. In den 1920er Jahren kam es dort erneut zu einer Hochphase: Die Verlagerung des Kunstmarkts München nach Berlin und der aufkommende Nationalsozialismus führten zu einer Abwanderung vieler Künstler auf das Land und damit zur Erweiterung der dortigen Künstlergemeinschaft.
Nach 1945 gab es neue Impulse, die den internationalen Charakter der Künstlerlandschaft bestätigten und ihr bis heute Dauerhaftigkeit verliehen. Ruth Negendanck schildert den vielschichtigen Prozess bei der Entstehung einer Künstlerlandschaft am Beispiel des Chiemsees und der dort wirkenden Künstler.

Eintritt frei.